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Risiken wachsen für China: Schwere Zeiten für Exporteure

05.01.2012 14:36 Uhr
Risiken wachsen für China: Schwere Zeiten für Exporteure
Bleiben die Chinesen künftig öfter auf ihren Waren sitzen?
© Foto: dapd/Oliver Lang

Weltwirtschaftskrise trifft China immer stärker / Der Rückgang der Nachfrage durch Europäer und Amerikaner bremst die chinesischen Exporte

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Peking. Chinas Wirtschaft stehen schwierige Zeiten bevor. Seine Exporte kühlen sich spürbar ab. Im abgelaufenen Jahr schrumpfte der Außenhandelsüberschuss um rund zwölf Prozent auf 160 Milliarden US-Dollar, wie Handelsminister Chen Deming laut Nachrichtenagentur Xinhua am Donnerstag auf einer Konferenz in Peking sagte. Die düsteren Aussichten für die Exporteure und die Stagnation des überhitzten Immobilienmarkt werden Chinas Wirtschaftswachstum nach Vorhersagen von Experten im kommenden Jahr deutlich abbremsen.

So steht "Risiko-Kontrolle" im Mittelpunkt einer Konferenz der obersten Finanzorgane, die am Freitag und Samstag in Peking zusammenkommt. Ein solches nationales Arbeitstreffen wird nur alle fünf Jahre einberufen und soll wegweisende Entscheidungen treffen.

Europäische Schuldenkrise

Die Konferenz werde sich darauf konzentrieren, wie die Finanzrisiken bewältigt werden könnten, während sich die europäische Schuldenkrise verschlimmere und der Weltwirtschaft eine neue Rezession drohe, zitierte die Zeitung "China Daily" einen Experten des Staatsrates.

Nach 9,1 Prozent im abgelaufenen Jahr wird die chinesische Wirtschaft 2012 nur noch um 8,3 Prozent wachsen, sagte die Deutsche Bank in einer Studie voraus. Der für China zuständige Chefökonom Ma Jun schrieb, drei Gründe führten zu einer Abschwächung der chinesischen Konjunktur: Die geringere Nachfrage durch die Schuldenkrise in Europa, der Rückgang der Umsätze auf dem Immobilienmarkt sowie die anhaltende Kreditverknappung in China.

Der chinesische Außenhandel hat im vergangenen Jahr noch um rund 20 Prozent auf 3,6 Billionen US-Dollar zugenommen, wie der Handelsminister sagte. In diesem Jahr wird das Exportwachstum nach den Erwartungen der Deutschen Bank aber auf zehn Prozent zurückgehen.

Ausfuhren im einstelligen Bereich

In der ersten Jahreshälfte könnte der Anstieg der Ausfuhren sogar nur noch im einstelligen Bereich liegen, sagte Ma Jun voraus. Der Rückgang der Nachfrage aus Europa und den USA in Folge der Schuldenkrise in der Eurozone und der Schuldenabbau im globalen Bankensektor werde "bedeutende Auswirkungen" haben. Ökonom Ma Jun erwartet in China im ersten Quartal nur ein Wachstum von sieben Prozent, bevor sich die Wirtschaft wieder etwas fangen werde.

In einer positiven Note berichtete Handelsminister Chen Deming, die heimische Nachfrage habe im abgelaufenen Jahr um 17 Prozent zugelegt. Er beschrieb den Außenhandel auch insgesamt als "stabil und ausgewogen", was durch unterstützende Maßnahmen der Regierung für Export und Import erreicht worden sei. Der chinesische Außenhandelsüberschuss schrumpfte. Der Rückgang betrug rund zwölf Prozent auf 160 Milliarden US-Dollar. Der Handelsüberschuss habe 2011 nur noch zwei Prozent des Bruttoinlandsproduktes ausgemacht, während er 2010 noch bei 3,1 Prozent gelegen habe. Die genauen Handelsdaten für Dezember und das gesamte Jahr 2011 wird der chinesische Zoll nächste Woche veröffentlichen. (dpa)

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