Kiel. Mit dem 45.680 Tonnen tragenden Doppelhüllen-Tanker „Seychelles Patriot“ hat die Kieler Lindenau Werft am Freitag ihren bisher größten Neubau vorzeitig an die Seychelles Petroleum abgeliefert. Allerdings sind in dem am Ausrüstungskai der Bauwerft liegenden Tanker am noch verschiedene Messanlagen zu installieren und bis Mitte März eine Abschluss-Dockung bei der Werft Blohm+ Voss Repair in Hamburg zu erledigen. Erst dann kann das erst am 8. Dezember vom Stapel gelaufene Schiff von seinen Eignern auf Jungfernreise geschickt wird. Die für den Transport von Chemikalien, Öl und Ölprodukte ausgelegte „Seychelles Patriot“, die nach den Vorschriften des Germanischen Lloyd erbaut wurde und über die Eisklasse E3 verfügt, ist nach den seit 2002 in Fahrt gekommenen Vorbauten „Seychelles Pride“, „Seychelles Pioneer“, „Seychelles Progress“ und „Seychelles Prelude“ bereits der fünfte Neubau der Kieler Schiffbauer für die von Guy Adam aufgebaute Reederei, die derzeit mit Lindenau über weitere Neubauten verhandelt. Die in Port Victoria auf den Seychellen beheimateten Schiffe dienen nicht nur der Versorgung der im Indischen Ozean gelegenen Inselgruppe und der Schaffung von Arbeitsplätzen für die eigenen Landsleute, sondern werden auch in der weltweiten Fahrt eingesetzt, so dass sie als Devisenbringer für die Inselrepublik zunehmend an Bedeutung gewinnen. Der 189 Meter lange, 32,20 Meter breite, 17,05 Meter hohe und auf 11,81 Meter tiefgehende Neubau, stellt nach Angaben der Bauwerft den zur Zeit neuesten Stand der Technik im Hinblick auf Sicherheit, Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz dar. Das gilt unter anderem für die weiterentwickelte Doppelhüllenkonstruktion mit den in einem begrenzten Teilbereich integrierten Sollbruchstellen zum Schutz der Innenhülle im Kollisionsfall sowie für die guten Eisbrecheigenschaften. Das optimierte Vorschiff soll mit einem computergesteuerten Maschinenüberwachungssystem für einen geringen Treibstoffverbrauch auch bei hoher Geschwindigkeit sorgen. Ein gemeinsam mit der Hamburgischen Schiffbau-Versuchsanstalt (HSVA) neu entwickeltes „twistiertes Vollschweberuder“ verbessert nicht nur das Geschwindigkeitsleistungsverhältnis um weitere zwei Prozent, sondern sorgt in Verbindung mit einem 1250-kW-Bugstrahler für eine überdurchschnittliche Manövrierfähigkeit. (jm)
Riesentanker für Seychelles Petroleum
Anschlussaufträge für Lindenau-Werft in Sicht: Neubau muss zur Abschlussdockung nach Hamburg