Paris. Auf der Ärmelkanalverbindung zwischen Calais und Dover werden voraussichtlich schon bald keine französischen Fähren mehr unterwegs sein. Das Pariser Handelsgericht lehnte am Mittwoch zwei Übernahmeangebote für die finanziell schwer angeschlagene Fährschiff-Reederei Sea France ab und leitete ein Insolvenzverfahren ein. Wenn bis zum 28. Januar nicht doch noch ein überzeugendes Angebot eingeht, müsse der Schiffsverkehr eingestellt werden, urteilten die Richter. Rund 880 Mitarbeitern und 200 Saisonkräften droht der Verlust des Arbeitsplatzes.
Hintergrund der finanziellen Probleme von Sea France ist vor allem die starke Konkurrenz durch die Eisenbahnverbindung durch den Ärmelkanaltunnel, aber auch durch die britische Reederei P&O. Sea France war zuletzt das einzige französische Unternehmen auf dem Markt. Es stellte aus Sicherheitsgründen bereits für mindestens 48 Stunden ihren Betrieb ein. Wütende Mitarbeiter hatten gedroht, die Fähren zu versenken, sollte das Unternehmen nicht gerettet werden. (dpa)