Wien. Der Bahngüterverkehr soll in Österreich leiser werden. Im Projekt „Europetrain" wird derzeit auf europäischer Ebene die Technik für die sogenannte LL-Sohle (low noise, low friction) entwickelt, die bis Ende 2012 serienreif sein die Güterwagen leiser dahinrollen lassen soll. Bei diesem Projekt involviert ist auch die österreichische Rail Cargo Austria. Österreichs Güterbahn stellt dafür aus ihrem Wagenpark vier Güterwagen zur Verfügung und erbringt mit der ÖBB Infrastruktur auf deren Netz 10.000 Kilometer Laufleistungen über das für das Projekt wichtigen Alpenrouten Tauern und Semmering, so RCA-Sprecher Johannes Gfrerer gegenüber der VerkehrsRundschau.
Durchgeführt werden die Testläufe im September dieses Jahres. RCA hat 19.500 Güterwagen, von denen derzeit 4.000 mit K-Kohlen ausgestattet sind und leiser daherkommen als der Rest mit den herkömmlichen Grauguss-Sohlen. „Wenn die ÖBB alle ihre Waggons umrüsten würden, würde das kaum eine hörbare Entlastung bringen", verlautet seitens RCA.
Bei der Neubeschaffung setzt RCA auf die leisere K-Sohle und dabei müssen die TSI-Grenzwerte von 82 bis 85 dB(A) erfüllt werden. Aus ÖBB-Sicht wäre es notwendig, in ganz Europa die Wagen umzurüsten und das Thema Lärmsanierung an der Quelle anzugehen. Bis das flächendeckend greift, werden aber noch Jahre vergehen.
Den nächste große Schritt bei der Umrüstung sieht RCA nach der Zulassung der LL-Sohle, so Gfrerer. „Die Ergebnisse aus dem Europetrain-Projekt werden uns helfen, die wirtschaftlich und nachhaltig beste Lösung zu treffen." Was in der Praxis heißt, dass alle Grauguss-Sohlen durch LL-Sohlen ersetzt werden sollen. (mf)