Berlin. Die Deutsche Post DHL wird aufgrund der gestern angekündigten Quelle-Pleite "hunderte von Arbeitsplätzen abbauen". Das sagte heute Frank Appel, Vorstandschef des Bonner Konzerns auf dem Logistikkongress der BVL in Berlin. Eine genaue Größenordnung wollte er nicht nennen, auch auf die betroffenen Standorte wollte Appel nicht eingehen. "Wir sind selbst von der Pleite überrascht gewesen", betonte er, "wir müssen die Auswirkungen erst intern prüfen." Erst dann werde man sich dazu öffentlich äußern. Nur so viel: Von der Pleite seien sowohl der Brief-, Paket- als auch der Solutionsbereich der Deutsche Post DHL betroffen. Auch zu den konkreten jährlichen Umsatzverlusten durch die Pleite wollte sich Appel nicht äußern. Medienberichten zufolge soll die Post jährlich mit dem gesamten Arcandor-Logistikgeschäft (inklusive der Quelle-Aktivitäten) einen Umsatz von einer Milliarde Euro machen. Laut Appel ist diese Zahl zu hoch gegrifffen. Der tatsächliche Umsatz mit Arcandor sei niedriger. Auch zu den laufenden Verhandlungen mit Verdi wollte der Post-Chef nichts sagen. Die Positionen der Parteien liegen auf den Tisch, darüber werde nun verhandelt. Insgesamt äußerte sich Appel zur Entwicklung im Jahr 2010 verhalten optimistisch. Einige Indikatoren seien zwar positiv. Noch sei es aber zu früh Entwarnung zu geben, sagte er. Er habe aber Hoffnung, dass sich die Wirtschaft 2010 wieder erhole. Insgesamt aber würde die Wirtschaft volatiler sein, das heißt die "Täler werden tiefer und die Höhen höher werden", schätzt der Manager. Darauf müssten sich Unternehmen mit einer "atmenden Organisation" einstellen. (eh)
Quelle-Pleite: Deutsche Post baut hunderte Arbeitsplätze ab
Das Ende des Versandhauses Quelle wirkt sich auch auf den Brief-, Paket- und den Solutionsbereich der Deutsche Post DHL aus