Basel/Mannheim. Die Transportpreise im Güterverkehr steigen auch 2011 weiter an. Das geht aus dem aktuellen Transportmarkt-Barometer hervor, bei dem Progtrans und das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) 300 Führungskräfte der Transport- und verladenden Wirtschaft zur Entwicklung der Transportpreise und –mengen im kommenden Halbjahr befragt haben.
Demnach ist für nahezu alle Verkehrsträger im ersten Halbjahr 2010 mit Preissteigerungen zu rechnen. Am wahrscheinlichsten sind Verteuerungen im Straßengüterverkehr, in der Luftfracht, im Kombinierten Verkehr (KV) sowie auf einigen Relationen in der Seefracht. So rechnen für den Straßengüterfernverkehr fast 80 Prozent der Befragten mit steigenden Preisen. Für den Nahverkehr in Deutschland vertreten 75,4 Prozent diese Ansicht. Noch eindeutiger ist das Ergebnis für die Luftfracht: Je nach Relation rechnen zwischen 86 und 90 Prozent der Experten mit höheren Frachtraten. Beim nationalen KV fällt auf, dass dort der Anteil derjenigen, die von einer Verteuerung ausgehen, in diesem Quartal spürbar gestiegen ist, und zwar von 71,3 Prozent (3. Quartal) auf 80,6 Prozent. Entgegengesetzt ist die Entwicklung im Seeverkehr: Zwar prognostiziert auch dort eine Mehrheit höhere Transportentgelte für die kommenden sechs Monate. Doch mit 64,6 Prozent (Seefracht Europa), 73,2 Prozent (Seefracht Nord-Amerika) und 76,8 Prozent (Seefracht Asien/Pazifik) ist diese Mehrheit im Vergleich zu den beiden letzten Befragungen spürbar geschrumpft.
Bei der Entwicklung des Transportaufkommens erhält die Euphorie der vergangenen Umfragen einen kleinen Dämpfer. Zwar rechnen bei allen Verkehrsträgern die Mehrheit der Befragten mit steigenden Mengen. Bis auf den Markt für Kurier-, Express und Paketdienste (KEP) und bis auf die Binnenschifffahrt ist jedoch bei allen anderen Verkehrsträger der Anteil derjenigen, die mit einer Erhöhung des Aufkommens rechnen, im Vergleich zum Vorquartal geschrumpft. Dieser Dämpfer fällt bei Transporten mit dem LKW allerdings am geringsten aus. So rechnen beispielsweise für den Straßengüterfernverkehr im vierten Quartal 2010 75,0 Prozent der Befragten mit einem höheren Aufkommen. Ein Quartal zuvor waren es 76,5 Prozent gewesen. (cd)