Berlin. Die Frachtraten im europäischen Straßengüterverkehr steigen auch im dritten Quartal 2010. Der steile Anstieg, wie er noch im zweiten Quartal 2010 zu verzeichnen war, ist jedoch zunächst einmal gestoppt. Das ist das Ergebnis des neuesten Transport Market Monitor, den Capgemini Consulting und Transporeon viermal im Jahr veröffentlichen.
Demnach haben sich Transporte im dritten Quartal 2010 um 0,8 Prozent im Vergleich zum Vorquartal verteuert (von 100,9 auf 101,7 Punkte). Im zweiten Quartal 2010 waren die Preise noch um 13,5 Prozent emporgeschossen. Die Initiatoren des Index nennen als wesentliche Ursache für den deutlich gebremsten Anstieg die verfügbare Kapazität. So stieg der ebenfalls ermittelte Kapazitätsindex um 25,1 Prozent von 61,3 Punkten (zweites Quartal 2010) auf 76,7 Punkte (drittes Quartal 2010).
Der Preisindex befindet sich damit zum zweiten Mal hintereinander über der 100-Punkte-Grenze. Das bedeutet, "dass sich die Preise wieder auf dem Vorkrisenniveau" des ersten Halbjahres 2008 befinden, heißt es in dem Bericht. Allerdings würden die Frachtraten noch 2,0 Prozentpunkte unter dem Preisindex des dritten Quartals 2008 liegen. Für das vierte Quartal gehen die Autoren des Transport Market Monitor davon aus, dass sich das Preisniveau "ungefähr im Beriech des Niveaus von Quartal drei bewegen wird, während sich die verfügbaren Kapazitäten nach dem Mangel in Quartal zwei langsam erholen werden".
Zudem haben Cap Gemini und Transporeon beobachtet, dass überraschenderweise der Dieselpreis im dritten Quartal 2010 keine Auswirkungen auf die Preisentwicklung gehabt hat. Denn normalerweise beeinflussen Veränderungen des Dieselpreises auch die Frachtraten. Doch seit Mai sinkt der Dieselpreisindex laut Cap Gemini/Transporeon, während die Transportpreise mit Ausnahme des Ferienmonats August von Monat zu Monat gestiegen sind. (cd)