Kuddewörde. Der Automobilclub „Mobil in Deutschland“ hat in diesem Sommer Autobahnrastanlagen und dazu nahegelegen Autohöfe getestet. Verglichen wurden dabei an 20 Standorten der Spritpreis und ein immer gleicher Warenkorb. Ergebnis: Im Shop wie auch an der Zapfsäule waren die Autobahnrastanlagen im Schnitt 20 Prozent teurer. Das Tanken und der Shop-Einkauf waren an den getesteten Tank und Rastanlagen in jedem Fall teurer als an den Autohöfen.
Beim Sprit gibt es Preisunterschiede von rund 19 Prozent, bei Snacks und Getränken waren es laut dem Automobilclub mehr als 22 Prozent. Dabei wurden eindeutig mess- und vergleichbare Produkte bewertet und zwar jene, die bei einem Stopp fast immer in Frage kommen: Kraftstoffpreise und Preise für Produkte aus dem Shop, die oft mit ins Fahrzeug genommen, beziehungsweise bei einem Stopp verzehrt werden. Hierzu zählen unter anderem Coca-Cola Zero, stilles Wasser, Cappuccino, Käsebrötchen oder Bockwurst. Zusätzlich wurden die Kosten für einen Toilettenbesuch berücksichtigt.
Günstigere Autohöfe
Alexander Quabach, Geschäftsführer der Vereinigung Deutscher Autohöfe (VEDA): „Wir haben viele preissensible Kunden, da sind 20 Prozent Ersparnis schon viel Holz. Aber auch wer weniger Geld ausgeben will, achtet trotzdem auf gute Qualität und faire Preise. Deshalb haben wir auch über Jahre hinweg treue Stammkunden.“
Auf Initiative der VEDA konnten während der Corona-Schließungen die Lkw-Fahrer in fast allen Autohöfen mit frischem und bezahlbarem Essen und Frühstück versorgt werden. Restaurant, Duschen und WC blieben fast durchgehend geöffnet.
Einen wesentlichen Grund für die höheren Preise der Tank- und Rastanlagen direkt auf den Autobahnen sieht „Mobil in Deutschland“ übrigens darin, dass „der Bund bei der Privatisierung der Nebenbetriebe der Bundesautobahn fast alle Betriebe als Monopol an nur einen Betreiber vergeben hat“. Andererseits würden Autohofbetriebe an 365 Tagen rund um die Uhr die Versorgung sicherstellen. Autohöfe werden von meist mittelständischen Unternehmern betrieben. (tb)