München. Die Paketdienste DPD, GLS, Hermes und UPS arbeiten offenbar an einem eigenen Paketbox-Modell, um künftige Pakete sicher und zuverlässig an Endkunden ausliefern zu können. So plant die Hermes Logistik Gruppe nach Angaben eines Unternehmenssprechers keine eigene Lösung. Stattdessen favorisiere Hermes eine Branchenlösung, so der Sprecher, die gemeinsam mit den anderen Unternehmen DPD, GLS und UPS entwickelt werde.
Hintergrund für die Initiative ist: die Deutsche Post DHL hatte unlängst einen Paketkasten für die Zustellung von Paketen an Endkunden präsentiert und will diesen nicht für Wettbewerber öffnen. Konzern-Vorstand Jürgen Gerdes hatte gegenüber der VerkehrsRundschau betont: „Wir werden unseren Paketkasten nicht für den Wettbewerb öffnen. Allein aus Sicherheitsgründen können wir das nicht tun“, führte er aus. Die Post müsse sicher stellen, dass das Paket sicher zugestellt wird. Wenn sie dagegen zulasse, dass ein Dritter Zugang zur Paketkasten hat, sei diese Sicherheit nicht mehr gewährleistet.
Hintergrund für die jüngsten Initiativen im Bereich Paketbox/Paketkasten ist: Die Kurier-, Express- und Paketdienst-Unternehmen sehen in E-Commerce sehr viel Wachstumspotenzial. So hatte zum Beispiel Deutsche Post DHL unter dem Titel „Global E-Tailing 2025“ vier Zukunftsszenarien entwickeln lassen, wie sich bis 2025 für grenzüberschreitende Onlinehandel entwickeln könnte und welche Auswirkungen dies die Logistikbranche haben könnte. Ergebnis des positivsten Szenarios: Der Anteil des E-Commerce-Geschäfts könnte 2025 auf bis zu 40 Prozent des gesamten Handelsvolumens in Industrieländern steigen. (eh)