Hamburg. Die Hermes Logistik Gruppe baut ihre komplette Logistik-Struktur in Deutschland um und investiert dafür bis zum Jahr 2018 300 Millionen Euro. Das kündigte heute das Unternehmen an. Auf diese Weise wolle sich Hermes für das weitere Wachstum durch E-Commerce erfolgreich rüsten.
Das heute bestehende Netz sei auf jährlich rund 300 Millionen Sendungen ausgelegt, führte ein Unternehmenssprecher gegenüber der VerkehrsRundschau aus. Damit stoße man aber deutlich an die Kapazitätsgrenzen. Künftig werde das Unternehmen „jährlich weit über 400 Millionen Sendungen“ verarbeiten können. Zusätzlich verspricht sich das Unternehmen eine noch höhere regionale Anbindung zu Auftraggebern, so der Sprecher. Zudem könnten diese ihre Sendungen Hermes noch später zum Versand übergeben.
Im Zuge der Neuausrichtung wird die Hermes Logistik Gruppe ihr logistisches Netz deutschlandweit neu aufbauen: Bislang basiert das Netz des Unternehmens aus sechs Haupt-Umschlagscentern (Hubs) und 57 Regional-Niederlassungen. Künftig will das Unternehmen sein Geschäft in 35 Logistikzentren bündeln, führte der Sprecher gegenüber der VerkehrsRundschau aus. Das Rückgrat des künftigen Netzes, so der Sprecher, sollen die sechs Hubs sowie die in den vergangenen Jahren 18 neu errichteten Standorte bilden. Zusätzlich werde das Unternehmen in fünf bis zehn neue Standorte investieren, vorrangig in Baden-Württemberg und in Bayern, so der Sprecher. Einige sollen davon bereits in 2015 in Bau gehen.
In Folge der geplanten Umstrukturierung werden von den heute bestehenden 57 Regional-Niederlassungen 29 Hermes Niederlassungen in den kommenden Jahren zusammengelegt, in nahe gelegene Bestandsbauten integriert oder an neue Standorte umgezogen. An welchen Standorten dies der Fall sein wird, so der Sprecher, werde in den kommenden Monaten geprüft und mit den Arbeitnehmervertretungen verhandelt. Er betonte aber, dass das Unternehmen im Zuge der Umstrukturierung keine Arbeitsplätze abbauen wolle, betonte er. An der Zahl der bestehenden Arbeitsplätze soll auf jeden Fall festgehalten werden, wobei eine natürliche Fluktuation nie auszuschließen sei.
Darüber hinaus wird Hermes ab sofort die Organisation seiner Transportverkehre stärker synchronisieren. Entsprechend werden die Gesellschaften der Hermes Logistik Gruppe Deutschland und von Hermes Transport Logistics zusammengelegt künftig von Frank Iden und Frank Rausch in einer gemeinsamen Geschäftsführung geleitet. Neu geschaffen wird zudem das Ressort Sale, das Thomas Horst als Geschäftsführer leitet, sowie das Ressort Projects & Services, das von Olaf Schabirosky geleitet wird. Der bisherige kaufmännische Geschäftsführer Philip Nölling scheidet bei der Hermes-Gruppe aus.
Ziel der Zusammenlegung sei es, „den Marktauftritt und die Kundenansprache der Unternehmen, die mit ihren Services teilweise die gleichen Zielgruppen im Handel adressieren, stärker zu koordinieren. Zudem sollen Strukturkosten durch gemeinsame Vertriebslösungen verringert werden.“ (eh)