Warschau. Der Schienenfracht-Transporteur Lotos Kolej, Tochter des polnischen Mineralölkonzerns Grupa Lotos aus Danzig, will an die Warschauer Börse. Geplant ist das Debüt für das vierte Quartal 2016, wie Paweł Olechnowicz, Vorstandschef der Grupa Lotos, verkündete. Lotos Kolej kümmert sich vor allem um Transporte für den Mutterkonzern, bietet aber auch Dienstleistungen für Dritte an. 2014 betrug der Marktanteil fast 9 Prozent, womit sich das Unternehmen auf Platz zwei hinter PKP Cargo positionierte, das gut die Hälfte des Marktes kontrolliert. Lotos Kolej transportierte im vergangenen Jahr 10,6 Millionen Tonnen Güter, erreichte gut 600 Millionen Zloty (fast 150 Millionen Euro) Umsatz und kam auf 64 Millionen Zloty (gut 15 Millionen Euro) EBITDA-Gewinn. Täglich sind für Lotos Kolej gut 120 Züge unterwegs, die Firma hat fast 1000 Mitarbeiter.
Die Entscheidung für den Börsengang beendete schon länger anhaltende Spekulationen, dass PKP Cargo oder auch das Unternehmen OT Logistics an einer Übernahme von Lotos Kolej interessiert seien. Auch die Konsolidierung im Rahmen einer Gruppe von Transporteuren – unter anderem mit Orlen KolTrans, einer Tochter des zweiten polnischen Mineralöl-Riesen PKN Orlen – war im Gespräch. Konzernchef Olechnowicz erklärte den jetzigen Beschluss damit, man wolle dank der Ausgabe von Aktien den Kurs eines organischen Wachstums durch Effizienzsteigerungen und Modernisierungen der eigenen Infrastruktur erreichen. (mk)