Perlenkette aus Stahl

Drei Mercedes-Benz Lkw fahren mit 15 Metern Abstand wie auf einer Perlenkette aufgereiht in der Kolonne über die Autobahn. Während sie das tun, muss der Fahrer nichts tun, denn die Trucks fahren autonom: Das Lenken und Einhalten der Abstände übernimmt die Technik. Im Schnitt spart so ein von den Lkw-Herstellern Platoon getaufter Lkw-Verbund sieben Prozent Diesel und durch die geringeren Sicherheitsabstände knapp die Hälfte der benötigen Verkehrsfläche. Der Grund: Die Fahrt in der Gruppe bringt aerodynamische Vorteile und senkt den Dieselverbrauch um zwei Prozent im ersten Fahrzeug, um elf im mittleren und noch um neun Prozent beim letzten Lkw. Auf Knopfdruck einen Konvoi bilden Aufbauend auf dem System Highway Pilot für autonomes Fahren (siehe Verkehrs-Rundschau Ausgabe 47/2015) vernetzen sich die drei Fahrzeuge mithilfe von W-Lan und Kommunikationsmodul zu einem Verbund. Das Lösung nennt Daimler Highway Pilot Connect. Dieses System detektiert die Umgebung des Lkw. Findet es platoonfähige Lkw in der Nähe, werden diese im Display angezeigt. Sind die Fahrzeuge nahe genug beieinander, aktiviert der Fahrer zuerst das autonome Fahren und dann die Platooning-Funktion. Erst übernimmt der Autopilot, dann verringert die Kolonne den vorgeschriebenen Sicherheitsabstand von 50 auf 15 Meter und fährt geschlossen autonom weiter. Die Fahrer schlüpfen in die Rolle des Überwachers. Im Display eines am Armaturenträger befestigten Tablets können die Fahrer durch eine Kameraübertragung sehen, was vor dem ersten Fahrzeug im Konvoi passiert. Derzeit können die Fahrzeuge noch nicht mit Lkw anderer Hersteller kommunizieren. Als Zeitpunkt für den rechtlich derzeit noch nicht zulässigen Serienstart des Systems nennt Daimler das Jahr 2030.

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