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Paketdienste: DPD rechnet mit Sendungsrückgang

10.10.2022 09:20 Uhr | Lesezeit: 5 min
DPD, Paketzusteller
Bei DPD rechnet man für 2022 mit einem deutlichen Rückgang beim Sendungsvolumen gegenüber dem Vorjahr
© Foto: DPD-Group

Der Online-Bestellboom sorgte für Hochkonjunktur bei den Paketdiensten. Dieses exorbitante Wachstum scheint nun allerdings gestoppt, wie das Beispiel DPD zeigt.

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Angesichts der hohen Inflation und der drohenden Rezession rechnet der Paketdienst DPD in diesem Jahr in Deutschland mit einem rückläufigen Geschäft. Das Sendungsvolumen werde deutlich niedriger sein als 2021, das Minus werde wohl eine hohe einstellige Prozentzahl betragen, sagte der Chef von DPD Deutschland, Eric Malitzke, der „Deutschen Presse-Agentur“. 2021 hatte DPD hierzulande rund 450 Millionen Sendungen befördert.

„Die Menschen sind verunsichert und verzichten im Zweifel lieber auf Ausgaben für Dinge abseits des täglichen Bedarfs, ob Elektronik oder Textilien.“ Dadurch verschickten Händler und Hersteller weniger Ware an Geschäfte und Haushalte. „Das wird ein sehr herausforderndes Jahr für uns“, sagte DPD-Chef Malitzke.

DPD erlebte wie gesamte Branche in Corona-Zeiten einen Boom, das Paketvolumen zog stark an. Das lag auch daran, dass die Menschen wegen Corona-Einschränkungen seltener zum Shoppen in die Innenstadt gingen. „Das waren auch für uns wirtschaftliche Ausnahmezeiten, die inzwischen vorbei sind“, sagte Malitzke. Wegen hoher Energiekosten und wegen des Ukraine-Krieges hätten die Menschen nun große Sorgen. „Das Konsumklima ist schlechter als beim Ausbruch der Corona-Pandemie, das bekommen auch wir zu spüren.“

DPD kündigt weitere Preiserhöhungen an

Im vergangenen Jahr machte DPD Deutschland eigenen Angaben zufolge einen Umsatz von 2,4 Milliarden Euro. Wegen inflationsbedingter Preisanpassungen werde dieser Wert 2022 nur geringfügig sinken, sagt der Manager. „Wir haben die Preise bereits erhöht und werden auch im kommenden Jahr nicht herumkommen, sie trotz aller Anstrengungen nochmal anzupassen: Es lässt sich nicht vermeiden, dass wir einen Teil der Kostensteigerungen für Energie, Kraftstoffe, Löhne und Gehälter weitergeben.“

Auf längere Sicht rechnet Malitzke wieder mit anziehendem Geschäft. „Wir sind in einer Wachstumsbranche, die eine große Zukunft hat.“ Dabei sei es nötig, die Nachhaltigkeit voranzubringen. Als Beispiel hierfür nannte der Manager den Pakettransport über die Schiene, den DPD in diesem Jahr für einen kleinen Teil seiner Sendungen begonnen hat und künftig ausbauen will.

DPD hat in Deutschland nach eigenen Angaben rund 9500 Festangestellte in der Verwaltung und in den Paketzentren sowie 900 sogenannte „Systempartner“ – also Subunternehmer, die im Auftrag von DPD unterwegs sind und deren Fahrer Pakete ausliefern. Insgesamt hat die Firma, deren Deutschlandzentrale in Aschaffenburg ist, 13.000 Zusteller, von denen nur ein kleiner Teil festangestellt ist. Dieser Teil soll nächstes Jahr auf mehr als zehn Prozent der DPD-Zusteller steigen. (tb/dpa)

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