Wien. Die KV-Löhne im österreichischen Güterbeförderungsgewerbe werden laut Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) und die Gewerkschaft Vida ab 1. Januar 2022 um 4,96 Prozent erhöht. Grund für die kräftige Steigerung ist der Fachkräftemangel in der Transportbranche. Auch für 2023 und 2024 gibt es eine Einigung für die rund 50.000 Lkw-Fahrer in Österreich. In beiden Jahren soll es jeweils eine KV-Erhöhung geben, bei der auf die jeweilige Jahresinflation 0,5 Prozent aufgeschlagen wird.
„Wir haben somit einen Drei-Jahres-Abschluss erzielt, was für die langfristige Planung unserer Unternehmen essenziell wichtig ist“, kommentierte der Obmann des WKÖ-Fachverbands Güterbeförderung, Günther Reder, den Kollektivvertrags-Abschluss. Ziehe man die Inflationsprognose für 2023 und 2024 heran, würden die KV-Löhne in den kommenden drei Jahren um insgesamt 11 Prozent angehoben, ergänzte der Bundessekretär des Fachbereichs Straße in der Gewerkschaft Vida, Karl Delfs. Der hohe Abschluss solle helfen, Mitarbeiter zu halten und auch neue zu finden, sagten Reder und Delfs.
Änderungen im Rahmenrecht
Die Sozialpartner einigen sich auch auf Änderungen im Rahmenrecht. Mit der nun vereinbarten Durchrechnung der wöchentlichen Normalarbeitszeit sowie der Verlängerung der täglichen Normalarbeitszeit gibt es gemäß den Sozialpartnern eine Flexibilisierung der Arbeitszeit. Damit seien neue Schichtmodelle möglich und der Beruf werde attraktiver, weil sich neue Möglichkeiten zur besseren Vereinbarkeit von Beruf, Freizeit und Familie bieten. (ms)