Wien. Österreichs Verkehrsministerin Doris Bures ist euphorisch, dass die EU mehr Geld zum Bau des Brennerbasistunnels überweisen wird als ursprünglich geplant. „Die Chance, dass wir eine höhere EU-Finanzierung bekommen, dürfen wir nicht vorbeiziehen lassen“, sagte sie vergangene Woche nach dem EU-Verkehrsministerrat in Brüssel. Statt bisher maximal 25 Prozent könnten möglicherweise 40 Prozent an EU-Kofinanzierung aus Brüssel kommen.
Die Gesamtkosten des „längsten Schienentunnels der Welt“ bezifferte die Ministerin mit 10 Milliarden Euro. Im 2006 war noch die Rede von 4,5 Milliarden Euro, 2010 waren es bereits 8 Milliarden Euro. Subtrahiert man 40 Prozent von 10 Milliarden Euro, bleiben noch 6 Milliarden Euro, die sich Italien und Österreich teilen müssten.
In Österreich ist die Sinnhaftigkeit des Projekts nach wie vor sehr umstritten. „Ich bin für das Geld der österreichischen Steuerzahler zuständig, und ich gehe davon aus, dass wir die Finanzierung sicherstellen können“, so die Ministerin. Das Ziel des Fertigstellungstermins ist weiterhin 2025. Bures: „Das ist fünf Jahre früher als die geplante Errichtung des zentralen Kernnetzes in Europa mit 2030.“ (mf)