Wien. Die Bahnen müssen in Zeiten 4.0 wie Speditionen oder Frächter denken und agieren, rät Martin Sigl, Logistik-Chef des Tiroler Holzindustrieunternehmens Binder in Fügen. Den Fokus sollten Sie dabei auf den Intermodalverkehr lenken, denn dieser werde in Zukunft gebraucht und das Volumen werde steigen, betonte der Manager bei einer Tagung in Wien.
Die Bahnen sollten dringend die vielen Leerkilometer vermeiden, sollten mehr Volumen auf die Schiene bringen und die eigenen Wettbewerbsvorteile stärker nutzen. Im Intermodalverkehr sollten sie sich Rennstrecken aussuchen und auf diesen mit voller Kraft Ganzzüge fahren. Sie sollten zudem im eigenen Haus Speditionsabteilungen einrichten und sich bei Frachtenbörsen aktiv einklinken und aus diesen Ladungen generieren, ergänzte Sigl.
In Österreich gehe der Trend weg von Bulk-Ladungen zu kleinen Losgrößen, was die Speditionswirtschaft vor neue Herausforderungen stelle, betonte Wolfram Senger-Weiss, Präsident des Zentralsverbandes Spedition & Logistik Österreich. Das prognostizierte Wachstum des gesamten Güterverkehrs werde man nicht mit Lkw transportieren können, es braucht die Bahn als Alternative, doch würden vielerorts Engpässe sichtbar. Bei der Standardisierung der Zugparameter beispielsweise sehe man in Europa nur einen „Fleckerlteppich“, unterschiedliche Regeln für Zuglängen, Stromsysteme oder Zulassungsprozedere machten den Bahnen zudem das operative Leben schwer. (mf)