Wien. Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) haben eine positive Bilanz für das Jahr 2018 vorgelegt. Der Konzernumsatz wurde im Vergleich zum Vorjahr um 2,2 Prozent auf mehr als 5,6 Milliarden Euro gesteigert. Zum siebenten Mal in Folge wiesen die ÖBB mit 150,9 Millionen Euro ein deutlich positives Ergebnis vor Steuern (EBT) aus.
Die Rail Cargo Group steigerte im vergangenen Geschäftsjahr ihren Umsatz deutlich und ist erneut umsatzstärkster Teilkonzern der ÖBB – dies in einem „rauen Marktumfeld“, wie das Unternehmen betonte. Die Ergebnisentwicklung bleibe allerdings hinter den Erwartungen. Der harte Wettbewerb sowie steigende Kosten und Währungsverluste beim Forint drücken laut ÖBB die Margen. Einem Umsatzplus von mehr als 100 Millionen Euro steht ein Rückgang des EBT um 18,9 Millionen Euro auf 23,5 Millionen Euro gegenüber.
Forderung nach besseren Rahmenbedingungen für die Schiene
„Mit Rail Freight Forward und Noah‘s Train setzte die Rail Cargo Group klare Schritte, um den Anteil des Güterverkehrs auf der Schiene in Europa bis 2030 von 18 Prozent auf 30 Prozent zu erhöhen. Knackpunkt dabei sind allerdings die Rahmenbedingungen. Hier braucht es mehr Fairness im Vergleich zur Straße“, erklärte ÖBB-Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä.
Im internationalen Güterverkehr sei die Güterverkehrssparte der ÖBB schon heute erfolgreich, erklärte das Unternehmen. Insgesamt seien jeden Tag 2000 Züge der Rail Cargo Group unterwegs. In Asien kämpfe man „hart um neue Verkehre, insbesondere nach China“. Im Jahr 2018 gab es rund 400 Züge von und nach China – für 2019 sind bis zu 600 Verbindungen geplant. Wachstumsmöglichkeiten seien vorhanden, jetzt müssten sie genutzt werden. Drei Viertel aller Güterverkehrsverbindungen der Rail Cargo Group sind nach Unternehmensangaben international.
Mehr Züge auf den Routen nach China
Neben der Stärkung der Logistikangebote in Europa werde man – wie erwähnt – in diesem Jahr bis zu 600 Verbindungen auf den Routen zwischen Europa und China anbieten und sei damit auf allen Strecken der Seidenstraße aktiv. Die Beschaffung von modernen Mehrsystemlokomotiven vom Typ Vectron laufen und Güterwagen sollen sukzessive mit neuer Technik ausgestattet werden.
Im Jahr 2019 will die ÖBB-Infrastruktur knapp zwei Milliarden Euro investieren. Finanziert werden unter anderem Projekte wie der viergleisige Ausbau der Weststrecke im Großraum Linz und die Elektrifizierung der Gailtalstrecke. Auf der Agenda bleibe weiterhin der Ausbau der Südstrecke inklusive Koralmbahn und Semmering-Basistunnel, teilte die ÖBB mit. (tb)