Nutzfahrzeuge werden elektrisch

Das im letzten Dezember beschlossene und im April 2016 von 175 Staaten unterzeichnete Klimaschutzabkommen von Paris soll den globalen Temperaturanstieg auf unter 1,7 °C begrenzen. Dieses überaus deutliche Ziel soll unserer Verantwortung Rechnung tragen, die Lebensgrundlagen zukünftiger Generationen nicht mehr als unbedingt notwendig zu gefährden und damit auch die Ernährung einer weiter steigenden Weltbevölkerung zu sichern. Bislang gelten in Europa keinerlei Vorschriften für Begrenzung (oder gar Reduktion) von Treibhausgasemissionen aus den Bereichen schwere Nutzfahrzeuge und Busse - seit dem 20. Juli hat die EU aber auch Lieferfahrzeuge im Blick (LDV- Initiative: Überarbeitung der Regularien No 443/2009 und No 510/2011 zum CO2-Ausstoß für Lieferfahrzeuge). Andere Länder wie USA/Kanada, China und Japan haben entsprechende Standards bereits implementiert - nur Europa hinkt (noch) hinterher. Gleichzeitig müssen EU und auch die Mitgliedsländer - gemäß dem Abkommen von Paris - eigene Pläne entwickeln, wie sie die Treibhausgasemissionen insgesamt drastisch reduzieren. Bis 2050 muss faktisch der gesamte Verkehrsbereich emissionsfrei sein, also wird man bis 2030 durchaus ambitionierte Zwischenziele formulieren müssen. Da aktuell immerhin bereits 25 Prozent der Treibhausgasemissionen aus dem Verkehrsbereich auf die Fahrzeugkategorie "Nutzfahrzeug" entfallen und dieser nAnteil bis 2030 nochmals um 10 Prozent zulegen wird - zudem wird der Bereich Pkw bis 2030 bereits massiv Emissionen senken müssen - sieht die EU-Kommission hier zu recht dringenden Handlungsbedarf. Der Nutzfahrzeugbereich basiert nach wie vor fast vollständig auf fossilen Dieselkraftstoffen - daher werden zusätzliche Anforderungen an die lokalen Emissionen hinzukommen. Mittlerweile gibt es in verschiedenen Städten ernsthafte Überlegungen, die Innenstädte für Dieselfahrzeuge komplett zu sperren. Ebenso gibt es kaum eine größere Stadt in Europa, die aktuell nicht gegen geltende Stickoxid-Grenzwerte verstößt; hier werden neben Diesel-Pkw schnell auch Nutzfahrzeuge mit Auflagen zu rechnen haben, zusätzlich auch hinsichtlich der Geräuschemissionen. Alles also handfeste Gründe, warum sich vor allem Akteure aus China und den USA dem Markt für elektrische Nutzfahrzeuge gewidmet haben. Jüngst hat Tesla verkündet in diesen Markt einsteigen zu wollen. Man sollte dies nicht unterschätzen, in China sind bereits zehntausende Busse und Lkw elektrisch unterwegs und auch Elon Musk hat bisher stets geliefert. Grundsätzlich bestehen für Busse und Nutzfahrzeuge zwei Optionen, den Schwenk hin zu elektrischen Antrieben zu vollziehen und damit auf Basis erneuerbarer Energien betrieben zu werden: Batterie oder wasserstoffbetriebene Brennstoffzelle. Letztere Option ist derzeit die einzige Möglichkeit, auch schwere Lkw auf der Langstrecke elektrisch zu betreiben. Dass die Politik zunächst die leichten Nutzfahrzeuge und Busse ins Visier nimmt, liegt auf der Hand - sie sind im städtischen Liefer- bzw. Personenverkehr unmittelbar dort unterwegs wo viele Menschen wohnen, arbeiten und leben. Aufgrund der Fahrprofile könnten diese Fahrzeuge bereits heute größtenteils elektrisch betrieben werden - dementgegen stehen ein eingeschränktes Angebot an Fahrzeugen und ein höherer Anschaffungspreis. Dieser relativiert sich allerdings zügig durch deutlich niedrigere Betriebs- und Wartungskosten. Je höher die tägliche Fahrleistung, desto schneller rechnet sich die elektrische Variante. Wenn zudem aufgrund von Einfuhrbeschränkungen gleiche Bedingungen für alle Marktteilnehmer herrschen, profitieren am Ende alle von geringeren Lärm- und Schadstoffbelastungen. Die Deutsche Post hat es vorgemacht, die Elektrifizierung birgt erstaunliches Potenzial. Kein konventioneller Hersteller konnte ein adäquates Fahrzeug anbieten, also hat man sich zusammen mit der RWTH Aachen selbst auf den Weg gemacht, ein eigenes Fahrzeug, den StreetS-cooter, zu entwickeln. Zunächst für den Eigenbedarf, seit 2015 wird das Fahrzeug in Serie gefertigt. Die bisherigen Lieferanten haben das Nachsehen. Daraus kann man zwei Dinge lernen: Die technologische Einstiegshürde ist bei Elektrofahrzeugen geringer als im konventionellen Bereich - denn die Zulieferer haben viele Schlüsselkomponenten bereits im Regal. Konventionelle Hersteller müssen daher auf beide Herausforderungen des Marktes reagieren - auf verschärfte Emissionsregularien, aber auch auf dynamische neue Marktteilnehmer. TÜV SÜD Elektromobilität Mehr als nur Komponenten prüfenBereits vor sechs Jahren wurde bei TÜV SÜD der strategische Bereich Elektromobilität gegründet. Sicherheit und Qualität sind auch in diesem Geschäftsfeld die Dienstleistungen, mit denen TÜV SÜD den Erfolg seiner Kunden unterstützt. Viele Fahrzeughersteller hatten bis vor wenigen Jahren nur Erfahrungen im Niederspannungsbereich (12V oder 48V). Der Antriebsstrang im Elektrofahrzeug besteht hingegen aus Hochvoltkomponenten, hier sind erweiterte Arbeitsschutzrichtlinien zu beachten. Dazu waren erhebliche Investitionen notwendig. Insgesamt sieben Prüfzentren für Sicherheitsprüfungen (also zerstörende Prüfungen) von großen Antriebsbatterien bis etwa 800 kg wurden weltweit aufgebaut, die Prüftechnik teilweise selbst entwickelt. TÜV SÜD hat für elektrische Sicherheit, vom Zweirad bis zum Bus, immer den richtigen Experten. Daneben sind sichere Ladeinfrastruktur und gut ausgebildete Hochvoltfachkräfte eine Grundbedingung für den Erfolg der Elektromobilität und wichtige Themen bei TÜV SÜD. TÜV SÜD Ansprechpartner TÜV SÜD Auto Service GmbH Volker Blandow Tel.: +49 89 32950-711 E-Mail: volker.blandow@tuev-sued.de

Elektromobilität: Hamburg will Ladepunkte auf 10.000 erhöhen

Bürokratieentlastung: Bundesrat stimmt neuer Verordnung zu

Automobilzulieferer: Bosch will weitere Stellen streichen

A7 wird zeitweise gesperrt

Schwerpunktkontrollen: Viele Verstöße von Lkw und Bussen

Alle Schlagzeilen

Nutzfahrzeuge werden elektrisch

HASHTAG

#TÜV Süd

Gepflegte Dauerläufer

Abnahme leicht gemacht

Am Rande: Fähnchen beim Autokorso richtig befestigen

MEISTGELESEN

Änderung durch EU-Mobilitätspaket: Mitführungspflicht verdoppelt sich

A7 wird zeitweise gesperrt

Duvenbeck übernimmt Sander Logistics

STELLENANGEBOTE

Koordinator (m/w/d) Intralogistik mit Teamleitungsfunktion

Teamleiter Lager im Handelslager/ Brennschneidbetrieb (w/m/d)

Schichtleiter (w/m/d) Logistik - Warenausgang

Head of Logistics (w/m/d) mit fundierter Erfahrung im internationalen Versand

Leiter (w/m/d) Logistik Teilbereich Warenausgang

WEITERLESEN

NEWSLETTER