Gepflegte Dauerläufer

Egal ob Kleinbus, Lkw oder Sattelzug - Gebrauchsspuren am Lack aber auch im Motorraum und Fahrerhaus sind stets proportional zu den zurückgelegten Kilometern. Ob Kratzer durch die Waschanlage, Hinterlassenschaften bei einer arbeitsbedingten Geländedurchfahrt von Ästen und Gestrüpp, kleine Risse oder auch Brandlöcher im Polster - Nutzfahrzeuge altern zweifelsohne schneller als Pkw. Doch während der Bereich der Fahrzeugaufbereitung bei den nur privat genutzten Pkw gestiegen ist - APZ, die Tochtergesellschaft von TÜV SÜD, spricht von einem jährlichen Gesamtdurchlauf von rund 1.000.000 Fahrzeugen in all ihren Filialen - ist der Marktanteil an Nutzfahrzeugen derzeit noch bescheiden. "Er dürfte so bei einem Prozent liegen" erklärt Peter Kositzke, der bei der Auto-Pflege-Zentrum GmbH für Marketing tätig ist. Woran liegt's? Zum einen an der Tatsache, dass Leasingrücknahmen sehr häufig ins osteuropäische Ausland verkauft werden, wo stumpfe Lacke, Ölspuren im Motorraum oder Ähnliches nicht von primärer Bedeutung sind. Erschwerend kommt hinzu, dass oft Werks-, Wartungs-, auch Fullleasing-Verträge mit Markenwerkstätten vorliegen, die einem Aufbereiten in speziellen Fachbetrieben entgegenstehen. Optische wie olfaktorische Verkaufsargumente Es geht auch hier nicht nur um technische Details und Features, sondern natürlich auch um die Optik. Eine glänzende Karosserie, frei von Rost, gepflegte Sitzpolster, ein Innenraum mit angenehmem Geruch - all dies sind Kriterien, die auch bei der Bewertung eines Nutzfahrzeuges eine tragende Rolle spielen. Wenn es derzeit zwar nach wie vor noch Händler gibt, die nach dem Durchlauf-Motto "je schneller desto besser" verfahren und darauf bauen, dass ihre Abnehmer nicht so genau hinsehen, geht der Trend auch in dieser Gebrauchtfahrzeugkategorie langsam hin zu Lösungen, die dank pfiffigen Aufbereitungsmethoden dem Verkaufsobjekt einen besseren Gesamteindruck verleihen - letztendlich werden so auch mehr Kaufinteressenten angezogen. "Am Markt", erklärt Carsten Arnold, Leiter des Geschäftsfeldes Mobilität bei der TÜV SÜD Landesgesellschaft Österreich GmbH, "sind diese Erfolge aber längst sichtbar." Etwa beim TruckStore Voralpenkreuz:Auf der MB-Nutzfahrzeugplattform angebotene Sattelzugmaschinen, in der Regel zwischen 6 Monate und 8 Jahre alt, werden so gut wie ausnahmslos von TÜV SÜD Landesgesellschaft Österreich GmbH aufbereitet - zirka 500 Fahrzeuge pro Jahr. "Selbst Branchenkollegen signalisieren", so Arnold, "dass Kunden außen wie innen perfekt gereinigte Sattel- oder Kofferfahrzeuge mehr zu schätzen wissen als nur oberflächlich gesäuberte Fahrzeuge." Auch bei kleineren Nutzfahrzeugen ist die Aufbereitung im Kommen - etwa bei Vans wie Mercedes Sprinter oder Renault Master hat die Nachfrage nach Lackversiegelungen in den letzten Jahren zugenommen. Das hat freilich vielerlei Ursachen. "Kleinunternehmer nutzen diese Fahrzeuge oft auch privat, fahren häufig damit auch in Urlaub", erklären mehrere Branchenkenner einvernehmlich. Was genau ist Aufbereitung? "Reinigung und Pflege - optische Werterhaltung und Wertsteigerung sowie auch Verkaufspräsentation", erklärt Peter Kositzke. Bei Nutzfahrzeugen können spezielle Arbeiten wie das Reinigen von Koffern und Abdeckplanen, oft auch das Abziehen von Folien und Beschriftungen hinzukommen, um das Fahrzeug wieder optisch zu "neutralisieren" . Vor allem der Wertsteigerung sollte man besonderes Augenmerk schenken, da dazu häufig zwei verschiedene Methoden verwendet werden. Kostengünstig: Smart Repair Der Begriff "Smart-Repair" kommt aus den USA. Smart steht hier für "Small Middle Area Repair Technologies"; definiert werden mit dieser Bezeichnung preiswerte Reparaturmethoden zur Beseitigung von Kleinschäden - etwa das Entfernen von kleinen Blechdellen, Sitzbezug-Rissen oder Brandlöchern, ebenso von sichtbaren Spuren amArmaturenbrett, die beispielsweise von Smartphonehaltern stammen. Neben kleinen Lackschäden sind Druckstellen und Lackunebenheiten die üblichen Anwendungsgebiete von Smart Repair. Bewährte Methoden, die hierbei eingesetzt werden, sind Zug- oder Drucktechniken. Wichtig hierbei: Der Lack bleibt unbeschädigt und muss nicht nachbehandelt werden. "Völlig klar, dass diese Techniken nur mit Spezialwerkzeugen ausgeführt werden können - von Fachleuten, die das notwendige Fingerspitzengefühl und Know-how dafür mitbringen." Dennoch ist auch Smart Repair kostengünstig, da auch dabei auf Neuteile verzichtet wird. Punktgenau: Spot Repair Ist der Lack am Blech oder Kunststoff nur an einer Stelle beschädigt, muss kein Tausch vorgenommen werden, auch ist eine komplette Neulackierung der Komponente nur selten nötig. Hier greift die sogenannte Spot-Repair-Methode - die Lackreparatur wird auf die Schadstelle begrenzt, der Lack punktuell instand gesetzt. Selbstverständlich soll der Übergang vom alten zum neu aufgebrachten Lack nahezu unsichtbar sein - gute Erfolge lassen sich mit Polieren erzielen, um die Bereiche einander anzugleichen - in der Regel ist mit dem bloßen Auge kein Unterschied mehr zu erkennen. Auch Spot-Repair ist kostengünstiger als ein Teilewechsel oder eine komplette Neulackierung, jedoch sind damit nicht unbegrenzt große Beschädigungen zu bearbeiten: Bei Lackrissen, die die Größe eines Handtellers überschreiten, ist wiederum die konventionelle Reparatur nötig. .. TÜV SÜD Ansprechpartner Auto-Pflege-Zentrum GmbH, Peter Kositzke, Marketing/Expansion Tel.: +49 5707-9398683 E-Mail:peter.kositzke@partner.apz-carmotion.de

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