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Nutzfahrzeuge und Klimaschutz: Treffen von Scheuer und Branche

11.11.2020 09:27 Uhr
Lkw Autobahn
Nach EU-Plänen sollen neue Modelle schwerer Nutzfahrzeuge künftig weniger CO2 ausstoßen (Symbolbild)
© Foto: Andreas Arnold/dpa/picture-alliance

Neben dem Bundesverkehrsminister nehmen Vertreter der Auto-, Logistik- und Energiebranche teil. Diskutiert wird unter anderem, wie sich mehr Klimaschutz mit alternativen Antrieben erreichen lässt.

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++ Aktualisierte Version mit Punkten aus dem Nutzfahrzeugekonzept des BMVI, 17.20 Uhr ++

Berlin. Der Schwerlastverkehr in Europa trägt einen großen Teil zum CO2-Ausstoß auf der Straße bei – wie lässt sich mehr Klimaschutz mit alternativen Antrieben erreichen? Um diese Frage geht es am Mittwoch bei einem Spitzengespräch von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) sowie Vertretern der Auto-, Logistik- und Energiebranche. Wie bei Pkw gelten in der EU künftig Grenzwerte auch für Nutzfahrzeug-Emissionen. Wenn Lkw, Busse und Spezialfahrzeuge einen spürbaren Beitrag zur Senkung des Treibhausgas-Ausstoßes leisten sollen, sind effizientere Motoren nötig. Dabei können etwa synthetische Kraftstoffe zum Einsatz kommen. Aber auch Hybrid-, Elektro- oder Brennstoffzellantriebe sollen eine Rolle spielen.

Außer Scheuer nehmen die Chefin des Auto-Branchenverbands VDA, Hildegard Müller, Dirk Engelhardt vom Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) sowie Kerstin Andreae vom Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) an den Beratungen teil. Scheuers Ministerium hatte im Vorfeld ein Nutzfahrzeugekonzept erarbeitet. Darin heißt es unter anderem, dass bis 2023 für die Förderung von Nutzfahrzeugen mit alternativen Antrieben Mittel in Höhe von rund 1,16 Milliarden Euro zur Verfügung stünden. Für den Ausbau der Tank-, Lade- und Oberleitungsinfrastruktur (Pkw und Nutzfahrzeuge) stünden Mittel in Höhe von rund 4,1 Milliarden Euro zur Verfügung. Die Haushaltsansätze sollen über das Jahr 2023 hinaus fortgeschrieben werden.

Den bisherigen EU-Plänen zufolge sollen neue Modelle schwerer Nutzfahrzeuge bis 2025 im Schnitt 15 Prozent und bis 2030 mindestens 30 Prozent weniger Kohlendioxid ausstoßen. Deutschland hatte sich hierbei zunächst zurückhaltend gezeigt, Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) fühlte sich Ende 2018 vom Kanzleramt zurückgepfiffen. So war strittig, ob die neuen Ziele wirklich verbindlich sein sollen.

Für die deutschen Autobauer sind schwere Nutzfahrzeuge ein wichtiges Geschäft. Die Schlüsselbranche ist mit Anbietern wie Daimler oder MAN und Scania (VW-Konzern) auch international ein großer Player.

Eine zentrale Frage für die Chancen von Öko-Antrieben ist die nötige Infrastruktur. Die Beratungsfirma PwC Strategy& schätzt, dass der Aufbau eines europaweiten Netzes von Ladepunkten für Elektro-Lkw oder Wasserstoff-Tankstellen für Brennstoffzellen-Lkw in die Milliarden geht. Umweltverbände haben sich immer wieder enttäuscht von den noch geringen Einsparungen im Verkehrssektor gezeigt – neben Pkw, Flugzeugen und Schiffen rückten daher auch Schwerlast-Fahrzeuge in den Blick. (dpa/ja)

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