Düsseldorf. Nordrhein-Westfalen will den Ausbau von Logistikflächen vorantreiben. Das geht aus dem Wasserstraßen-, Hafen- und Logistikkonzept hervor, das NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) am Montag in Düsseldorf vorgestellt hat. Mit dem Konzept solle die Position des Bundeslandes als Binnenschifffahrts- und Logistikregion weiter ausgebaut und auf Dauer gesichert werden, heißt es von dem Minister. Um auch in Zukunft wachsende Güterströme bewältigen zu können, sei vor eine vorausschauende Flächenpolitik nötig. Den zusätzliche flächenbedarf der Häfen in NRW bis zum Jahr 2030 schätzt das Land auf rund 255 Hektar. Im Landesentwicklungsplan sichere das Land daher Standortpotenziale für Umschlag und Logistik sowie hafenaffine Nutzung.
Zudem habe das Bundesland 380 grundsätzlich geeignete Logistikstandorte, insbesondere außerhalb der Häfen, mit einer Gesamtfläche von 10.500 Hektar untersucht. Das Ergebnis: Für eine Nutzung als Logistikstandorte eigenen sich mehr als 30 Areale von kleineren Ergänzungsstandorten unter fünf Hektar Größe bis zu Standorten mit mehr als 15 Hektar.
BÖB: Konzept benennt die Probleme
Die Häfen in NRW begrüßen das Hafenkonzept. In dem Bundesland sei der Seehafen-Hinterlandverkehr von besonderer Relevanz. Das neue Wasserstraßen-, Hafen- und Logistikkonzept NRW benenne die Probleme und die zukünftigen Herausforderungen für das Binnenschifffahrtsland. „Binnenhäfen müssen auch in Zukunft ihre Flächen für Industrie, Güterumschlag und Logistik weiterentwickeln können.“, so Rainer Schäfer, Präsident des Bundesverbandes Öffentlicher Binnenhäfen (BÖB) auf der Veranstaltung in Düsseldorf. Der BÖB weist in diesem Zusammenhang auf die seit Jahren bekannten Nutzungskonflikte durch städtebauliche Entwicklungen an und in den Häfen hin.
Der BÖB bleibt aber bei seiner Kritik an der Einteilung der Häfen im Landesentwicklungsplan NRW. „Die Zweiteilung der Häfen in landesbedeutsame und regional bedeutsame halten wir für nicht notwendig und den damit zu befürchtenden Rückzug aus der Fläche für falsch. Damit alle Binnenhäfen ihr Entwicklungspotential nutzen können, wäre eine flexiblere Regelung mit regelmäßigem Monitoring zielführender.“, so Schäfer.
Das Konzept sieht außerdem vor, Bahn und Binnenschiff stärker in die Transportketten einzubeziehen. Um die Häfen als trimodale Logistikknoten zu stärken, soll die Anbindung über Schiene, Straße und Wasserstraße weiter verbessert werden.
Image der Branche
Laut Verkehrsminister Groschek erwirtschaften in NRW 28.000 Unternehmen der Logistikbranche mit 317.000 Beschäftigten einen Jahresumsatz von 70 Milliarden Euro pro Jahr. Es gebe aber weitere Potenziale. Um die zu erschließen, will der SPD-Politiker auch Themen wie das Image der Branche und den Fachkräftemangel „beackern“. (ks)