Düsseldorf. Nordrhein-Westfalen hat davor gewarnt, schärfere Grenzkontrollen wegen der Corona-Pandemie auf weitere Nachbarländer auszudehnen. NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) sieht vor allem Probleme beim Blick auf die Nachbarn Niederlande und Belgien. Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Fleisch und Käse kämen für viele Händler in NRW von Produzenten oder aus den Logistikcentern in den Niederlanden, wie er „Focus Online“ sagte.
„Und was aus Übersee kommt wie zum Beispiel Südfrüchte, kommt häufig über die Häfen Rotterdam und Antwerpen“, sagte Wüst. Grenzkontrollen mit langen Wartezeiten im europäischen Binnenmarkt könnten Lieferketten enorm stören. „Das kann mehr Schaden anrichten als nützen“, warnte Wüst.
Das Corona-Krisenkabinett will am Montag voraussichtlich über mehr Kontrollen an den Grenzen beraten. Innenminister Horst Seehofer (CSU) überlegt schon seit einigen Tagen, ob es sinnvoll sein könnte, auch an den restlichen Grenzen Kontrollen einzuführen. Bislang gibt es dazu allerdings noch keinen Konsens in der Bundesregierung.
Zuvor hatte die FDP Überlegungen in der Bundesregierung für schärfere Grenzkontrollen wegen der Corona-Pandemie eine klare Absage erteilt. Das Virus macht an den Grenzen nicht halt, behindere den wichtigen Warenverkehr und sorge für kilometerlange Staus an den Grenzen, hatte der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Stephan Thomae gesagt. (dpa/sn)