Düsseldorf. SPD-Landtagsfraktionschef Thomas Kutschaty hat nach der plötzlichen Vollsperrung der Autobahn 45 bei Lüdenscheid wegen Schäden an der Talbrücke Rahmede eine Bestandsaufnahme der Verkehrsinfrastruktur gefordert. „Wir brauchen jetzt eine ehrliche Bestandsaufnahme für wichtige Infrastruktur-Projekte“, sagte er am Donnerstagabend, 20. Januar, laut einem Sprecher vor IHK-Vertretern in Düsseldorf.
„Solche High-Noon-Momente wie an der A45-Brücke darf es nicht mehr geben. Wir müssen wieder vor die Lage kommen, damit wir in den nächsten Jahren nicht immer wieder im Stau stehen, weil eine Autobahnbrücke nach der anderen gesperrt werden muss“, erklärte er.
Brücke an der A45 muss neu gebaut werden
Dazu sollte künftig das Instrument der sogenannten Legalplanung zum Einsatz kommen. So könnten zentrale Infrastrukturprojekte durch den Bundestag per Gesetz genehmigt werden. „Das wäre der notwendige Booster für unsere marode Infrastruktur“, so Kutschaty. Im Fall der A45-Brücke könnte es jetzt von Vorteil sein, dass die Brücke komplett neu gebaut werden müsse. „Denn für einen Eins-zu-Eins-Neubau entfallen die Planfeststellungsverfahren. So wird die Brücke schneller wieder genutzt werden können“, sagte Kutschaty, der auch SPD-Landeschef ist.
Vor rund zwei Wochen hatte die Autobahn GmbH mitgeteilt, dass die Brücke abgerissen werden muss. Damit kann der Autoverkehr auf der Sauerlandlinie zwischen dem östlichen Ruhrgebiet und Frankfurt nicht wie geplant wieder in näherer Zukunft freigegeben werden.
Der Schaden war Anfang Dezember 2021 entdeckt worden. Ursprünglich hatte die Autobahn GmbH geplant, nach einer notdürftigen Verstärkung den Verkehr nach rund drei Monaten zumindest für Autos wieder freigeben zu können. Seit der Vollsperrung bei Lüdenscheid kommt es auf den Umleitungsstrecken immer wieder zu teilweise chaotischen Zuständen. (dpa/tb)