Hünfeld. Der Nachtexpress-Dienstleiter Night Star Express (NSE) hat Anfang Februar seinen neuen Hauptumschlagbetrieb (HUB) in Hünfeld bei Fulda in Betrieb genommen. 30 Prozent der Sendungen sollen künftig dort abgefertigt werden. Die Kooperation aus sieben mittelständischen Speditionen stellte den 3300 Quadratmeter großen HUB am vergangenen Dienstag auf einem Pressetermin vor. Auf einer Länge von 139 Metern und einer Breite von 34 Metern können nun an 14 LKW-Toren und 68-Toren für Lieferwagen Sendungen be- und entladen werden. Insgesamt bietet die Halle das Potenzial für einen Umschlag von bis zu 15.000 Versendungen pro Nacht. Derzeit werden laut HUB-Leiter Thomas Siefert etwa 8000 Paketen pro Nacht bearbeitet. Die Halle sei allerdings für das geplante Wachstum in den nächsten zehn Jahren ausgelegt. Die restlichen Sendungen laufen je nach Rentabilität über Direktversand zwischen den 22 anderen Stationen von NSE in Deutschland. 60 Mitarbeiter verteilen an fünf Abenden die Woche zwischen 21.00 und 23.30 Uhr die durchschnittlich 17 Kilogramm schweren Sendungen auf die LKW und Lieferwagen, die die Ware bis 8.00 Uhr beim Kunden innerhalb Deutschlands abliefern. Auch Kunden außerhalb Deutschlands werden beliefert, allerdings zu je nach Standort zu unterschiedlichen Konditionen. Laut Geschäftsführer Matthias Hohmann gelinge die Zulieferung bei mehr als 99 Prozent der Fälle pünktlich, bei schlechter Witterung oder Straßensperren bei über 95 Prozent. Die kleineren Versendungen werden von zwei Fließbändern auf Wagen und Stapler verteilt, die diese wiederum zu den entsprechenden Transportfahrzeugen bringen. Größere Güter, wie Technikerbelieferungen oder Ersatzteile für Autos, Landmaschinen oder LKW, werden einzeln zu den LKW gebracht. Auch „exotischere“ Sendungen wie Pferdesperma oder eine Bienenkönigin und ihr Volk übernimmt der Nachtexpress-Dienstleister. Insgesamt habe NSE im vergangenen Jahr 3,5 Millionen Sendungen, die im Schnitt aus zwei Paketstücken bestehen, bearbeitet, so dass die Kooperation trotz Wirtschaftskrise ein Wachstum verzeichnen konnte. Der alte HUB im etwa 35 Kilometer entfernten Eichenzell, der mit 1220 Quadratmetern um zwei Drittel kleiner ist als der neue, sei inzwischen an seine Kapazitätsgrenzen gelangt. Seit 2006 sei deshalb der neue HUB in Hünfeld geplant, die Bauarbeiten haben im August vergangenen Jahres begonnen und sind bis auf den Außenputz inzwischen abgeschlossen. NSE entschied sich laut Hohmann für den neuen Standort weiter nördlicher, da er direkt an der Autobahn 7 liegt, was die An- und Abfahrtszeiten verkürze. Die Investition von 3,5 Millionen Euro wurde aus eigener Kraft finanziert. Dazu haben sich drei der sieben Speditionen, Spedition Gertner, Night Star Express Honold und Eiltrans Nachtverteilerservice, zusammengeschlossen und die Investgesellschaft NSE Invest gegründet. Deren Aufgabe bestehe ausschließlich daraus, das HUB zu finanzieren und zu errichten. Die drei Investoren profitieren im Gegenzug von besseren Konditionen und Laufzeiten. (ab)
Night Star Express erweitert Kapazitäten
Nachtexpress-Dienstleister präsentiert neuen zentralen Hauptumschlagbetrieb in Hünfeld, in dem künftig bis zu 15.000 Versendungen pro Nacht bearbeitet werden können