Karlsruhe. Die Rheinschiffe können wegen des Niedrigwassers nur noch einen Teil ihrer Laderäume befüllen. Deshalb sind nach Angaben des Karlsruher Hafenmeisters Bernd Ertel zur Zeit mehr Schiffe auf dem Fluss unterwegs, um die Frachten zu transportieren. Der Pegel Maxau bei Karlsruhe schwanke zurzeit zwischen 3,50 und 3,70 Metern. So niedrig sei der Stand um diese Jahreszeit nur zweimal in den vergangenen 20 Jahren gewesen, sagte Ertel. „Jetzt sollte eigentlich Schneeschmelze sein. In anderen Jahren hatten wir um diese Zeit Hochwasser."
Am Pegel Kaub in Rheinland-Pfalz, dessen Standort laut Experten für die Schifffahrt als Nadelöhr gilt, betrug der Wasserstand nach Angaben der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes am Mittwochmittag noch 87 Zentimeter - Tendenz fallend. Normal sind knapp 2,30 Meter. Und nur bis 80 Zentimeter ist hier eine Fahrrinnentiefe von 1,90 Meter garantiert.
Das Niedrigwasser macht der Rheinschifffahrt schon seit gut zwei Wochen zu schaffen. Den Grund dafür sehen Experten der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) in einem extremen Tauwetter, das auch im hohen Mittelgebirge und den Alpen den Schnee zu schnell hat schmelzen lassen. Diese Reserven seien fast aufgebraucht. Hinzu kommt eine „ungewöhnlich trockene und warme Witterung", hieß es im BfG-Bericht. (dpa)