Hannover. Das Land Niedersachsen will zusammen mit den Niederlanden nun eine ökologische Strategie für die Vertiefung der Ems erarbeiten. Dies teilte das Umweltministerium anlässlich eines Runden Tisches zu dem Thema mit. Dabei geht es auch darum, entnommenen Schlick als Rohstoff statt als Abfall zu betrachten.
„Während wir uns früher immer die Frage gestellt haben, wie werde ich die ausgebaggerten Sedimente los, stellen wir jetzt die Frage, wo im System besteht ein Bedarf an Sedimenten“, erklärte Umweltminister Olaf Lies (SPD) am Donnerstag in Hannover. Die Sedimente sollen künftig dort abgelagert werden, wo im Ökosystem Bedarf ist. Zum Beispiel könnte das natürliche Material hinter Deichen aufgeschüttet werden.
Die Ems leidet seit Jahrzehnten unter massiver Verschlickung und Sauerstoffmangel und transportiert zu viel Salz und Stickstoff. Naturschützer sehen als Hauptursache die massiven Ausbaggerungen des Flusses. Davon profitiert vor allem die Papenburger Meyer Werft, die neue Kreuzfahrtschiffe über den Fluss an die Nordsee überführt.
Eine Anpassung der Fahrrinne der Außenems, die als Hauptschifffahrtsstraße die Anbindung zum Emder Hafen für den Überseetransport darstellt, sei aus wirtschaftlicher Sicht unerlässlich, sagte Wirtschaftsminister Bernd Althusmann. „Wir wollen Mitte nächsten Jahres in ein Planfeststellungsverfahren gehen“, ergänzte der CDU-Politiker zum Zeitplan. (dpa/jt)