Bremen. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hat Hamburg zu einer stärkeren Zusammenarbeit in der Hafenpolitik aufgerufen. „Von niedersächsischer Seite aus ist die Tür immer offen”, sagte der SPD-Politiker dem „Weser-Kurier”. Dies gelte vor allem für den von Bremen und Niedersachsen gemeinsam betriebenen JadeWeserPort in Wilhelmshaven. Er wolle sich nicht in Hamburger Angelegenheiten einmischen. „Ich weiß nur, die Elbe stößt an ihre natürlichen Grenzen, die Container-Riesen werden immer größer, und der JadeWeserPort ist an der richtigen Stelle”, sagte Weil.
Der JadeWeserPort in Wilhelmshaven ist Deutschlands einziger Tiefwasserhafen. Niedersachsen und Bremen bauten ihn mit hohem finanziellem Aufwand. Hamburg beteiligte sich nicht an dem Milliarden-Bauwerk, obwohl sein Hafen für Mega-Containerschiffe immer schwieriger zu erreichen ist. Daher soll nun erneut die Elbe ausgebaggert werden, damit Schiffe mit einem Tiefgang von 13,50 Meter unabhängig von Ebbe und Flut nach Hamburg fahren können. Zum Vergleich: Der JadeWeserPort hat eine Wassertiefe von 18 Metern.
Hamburg besitzt Europas drittgrößten Hafen. Dort wurden 2016 rund neun Millionen Standardcontainer (TEU) umgeschlagen. Der 2012 eröffnete JadeWeserPort kam dagegen bisher nur schleppend in Fahrt. 2016 lag zwar der Umschlag mit 482.000 Standardcontainern um 13 Prozent über dem Vorjahresergebnis. Von dem langfristigen Ziel von 2,7 Millionen TEU ist Wilhelmshaven aber noch weit entfernt. Weil zeigte sich im „Weser-Kurier” zuversichtlich, dass Wilhelmshaven 2018 beim Umschlag die Marke von einer Million Containern knacken werde.
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(dpa)