Zoetermeer. Hollands LKW-, Transport- und Speditionsbetriebe leiden immer vernehmbarer unter den Folgen der weiter steigenden Dieselpreise. Der Branchenverband Transport en Logistiek Nederland (TLN) hat rund 6000 Mitgliedsfirmen nach den Folgen der Dieselpreisexplosion befragt. Das Ergebnis: 80 Prozent der Betriebe gaben an, dass ihnen diese Entwicklung zunehmend wirtschaftliche Probleme bereite. „Zusammen mit einem schrumpfenden Transportangebot im Markt, einer sich weiter verschärfenden Konkurrenz sowie einem enormen Preisdruck wird der Transportsektor massiv unter Druck gesetzt“, fasst der in Zoetermeer bei Den Haag beheimatete Verband die für die Transportindustrie gefährliche Gemengelage zusammen.
Dass, nicht zuletzt auf dringende Empfehlung des Verbandes, die Branche inzwischen Treibstoff-Gleitklauseln eingeführt hat, entschärft das Problem nur bedingt, konstatiert der Verband. Immerhin: Aktuell wenden 70 Prozent der Unternehmen eine solche Klausel in ihren Rahmenverträgen oder Frachtrechnungen an. 2008 waren das „nur“ 50 Prozent, weiß der Verband, der sich zugleich darüber freut, dass sein hartnäckiges Plädoyer für solche Vertragselemente doch gefruchtet hat.
Dennoch gibt es auch Entwicklungen, die den TLN beunruhigen. Denn aus vielen Unternehmerantworten geht auch hervor, dass sich längst nicht alle Auftraggeber an solche Klauseln gebunden fühlen. „In der Praxis“, so schreibt der Verband weiter, „weichen immer wieder Kunden von diesen Vertragsbestandteilen ab oder sind bestenfalls dazu bereit, sie teilweise anzuerkennen“. Das Bedauerliche daran: Es ist nicht nur die Privatwirtschaft, die sich so verhält. Auch bei öffentlichen Auftraggebern schleiche sich diese bedenkliche Praxis ein. (eha)