Den Haag. Für große Verärgerung im niederländischen Transportgewerbe sorgen Gerüchte über eine geplante Erhöhung der Mineralölsteuer auf Diesel. Finanzminister Gerrit Zalm (CDA) will über eine solche Maßnahme nach Informationen der VerkehrsRundschau 200 Millionen Euro zusätzlich erlösen. Der Schritt wird vor allem mit einem Beitrag zum Umweltschutz begründet. Das Verkehrsgewerbe erkennt aber einen ganz anderen Grund: Auch der niederländische Staat benötigt dringend Geld. "Sollte es dazu kommen, würde das bedeuten, dass die Mineralölsteuer um rund sieben Cent erhöht werden müsste", rechnete Rick Ohm, Sprecher beim Fachverband TLN (Transport en Logistiek Nederland) vor. Derzeit liegt er bei rund 36 Cent. Auch beim Verlader- und Logistik-Verband EVO stoßen die Absichten im Den Haager Verkehrsministerium auf völliges Unverständnis und klare Ablehnung. Der Ärger im Transportgewerbe ist deshalb so ausgeprägt, weil die Mineralölsteuer zunächst auf LKW-Diesel, und zu einem späteren Zeitpunkt auch auf PKW-Diesel erhoben werden soll. So fragt sich die EVO schon jetzt, wie diese Zwei-Klassen-Besteuerung in der Praxis umgesetzt werden soll. Auch das moniert das Verkehrsgewerbe: In keinem anderen EU-Land gibt es derzeit Pläne, um die Mineralölsteuer für Diesel heraufzusetzen. (vr/eha)
Niederlande: Finanzminister will höhere Mineralölsteuer auf Diesel
In zwei Schritten soll die Steuer auf Diesel zunächst für LKW und später für PKW heraufgesetzt werden