Zoetermeer. Der niederländische Verband für Transport und Logistik (TLN) hat mit deutlicher Kritik auf die von der Bundesregierung beschlossene Erhöhung der Lkw-Maut in Deutschland ab 1. Januar 2019 reagiert. Die Erhöhung sei „enorm” und werde Transportfahrten in Deutschland „unbezahlbar” machen, schreibt TLN in einer Mitteilung. Im Jahresdurchschnitt würde die Nutzung der deutschen Mautstrecken für niederländische Unternehmen um 34 Prozent teurer.
Im Einzelnen rechnet TLN vor, dass Fahrten mit dem von niederländischen Unternehmen am häufigsten benutzte Lkw mit Euro V-Motor und fünf Achsen um 27 Prozent teurer würden. Bei Fahrten mit eine Euro VI-Lkw mit vier Achsen würden die Tarife sogar um satte 60 Prozent steigen. Insgesamt würden Lkw auf den Niederlanden durch die Mauterhöhung künftig rund 186 Millionen Euro in die deutschen Kassen spülen. Aktuell seien es rund 139 Millionen Euro.
Niederländische Transportunternehmen zur Kasse gebeten
Damit würden niederländische Transportunternehmen für Versäumnisse der Bundesregierung bezahlen, beklagt TLN. Diese habe nicht früh genug in die Modernisierung der Infrastruktur investiert. Jetzt brauche die deutsche Regierung das Geld aus der Maut unbedingt, weshalb es kaum Aussicht gebe, dass die neuen Mauttarife noch einmal gesenkt würden.
Positiv sei immerhin, dass das Geld aus der Maut tatsächlich wieder dem Straßengüterverkehr zugutekommen soll. TLN erkennt einschränkend an, dass die Mauterhöhung auch teilweise der Umsetzung neuer EU-Vorschriften geschuldet sei. Ab 2019 würden externe Kosten für Lärmbelästigung in die neuen Tarife einfließen. (kw)