Paris. Nach mehrjährigem Bemühen ist es dem belgischen Bahnfrachtbetreiber Lineas gelungen, den südfranzösischen Wirtschaftsraum Lyon mit dem belgischen Hafen Antwerpen zu verbinden. Der erste Zug verließ Lyon am 22. März. Das neue Angebot figuriert unter dem Namen Lyon Xpress und war ursprünglich nur für den klassischen Bahnfrachttransport vorgesehen. Ab Juni dieses Jahres soll der Service auch intermodal funktionieren.
Es ist die dreizehnte Verbindung im Lineas-Netz Green Express Network (GXN). Seit April verkehrt der Zug dreimal wöchetnlich. Der Großraum Lyon, Sitz der Frankreichtochter Lineas France, erhält damit direkten Zugang auch in die Niederlande, nach Deutschland, Schweden, in die Slowakei und weitere europäischen Länder.
In 16 Stunden von Lyon nach Antwerpen
Der Lyon Xpress verfügt zudem über eine Verbindung mit dem Marseiller Mittelmeerhafen Fos/Marseille. Die neue Verbindung mit Antwerpen erfolgt über den Hafen Lérouville in den Vogesen und dauert sechzehn Stunden. Partner ist die Eurotunnel-Bahnfrachttochter Europorte.
Lineas ist aus dem vormaligen belgischen Staatsunternehmen B-Logistics hervorgegangen, das vor drei Jahren privatisiert wurde. Das umgetaufte Unternehmen konnte 2013 erstmals einen leichten Gewinn von drei Millionen Euro einfahren und legt seither Jahr für Jahr zu. Auch die Transportmenge wächst: Sie lag 2015 bei 29,4 Millionen Tonnen und erreichte ein Jahr später bereits 31,5 Millionen.
Das Lineas-Netz verbindet derzeit über die Schiene zehn europaweite Standorte. In zwei Jahren soll es um 20 bis 30 weitere Ziele ergänzt werden, so die Planung. (jb)