Bonn. Am Niederrhein sind zwei zusätzliche Häfen für Güterschiffe geplant. Bei Emmerich und Kalkar sollen zwei neue Anlegestellen mit jeweils rund 80 Liegeplätzen gebaut werden, wie die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS) am Mittwoch mitteilte. Die neuen Liegestellen sollen verhindern, dass es zu Schiffstaus vor Duisburg und den anderen großen Rheinhäfen kommt.
Das Planungsverfahren stehe noch am Anfang, sagte Heinz-Josef Joeris von der Schifffahrtsdirektion. Zusätzliche Liegestellen am Niederrhein zu bauen, sei wegen der zahlreichen Naturschutzgebiete schwierig. Deshalb sollen für die neuen Häfen ehemalige Kiesabbaggerungen genutzt werden.
Die Schifffahrtsverwaltung will mit den zusätzlichen Liegeplätzen und der Beseitigung von Engpässen bei Niedrigwasser den Rhein fit für mehr Gütertransporte machen. „Selbst bei einer Verdopplung der Gütermengen wäre die Kapazitätsgrenze des Rheins noch bei weitem nicht erreicht“, sagte GDWS-Präsident Hans-Heinrich-Witte.
Im Corona-Jahr 2020 war die Gütermenge auf der wichtigsten deutschen Wasserstraße allerdings zurückgegangen. Am Niederrhein, über den etwa 70 Prozent aller Gütertransporte auf dem Rhein bewegt werden, sank sie um knapp acht Prozent auf rund 130 Millionen Tonnen. Damit wurde noch das Niveau des Jahres 2018 unterschritten, als eine lange Niedrigwasserperiode den Schiffsverkehr erheblich behindert hatte. Jährlich werden auf den Binnenwasserstraßen in Deutschland rund 200 Millionen Tonnen Güter transportiert. (dpa/ja)