Hahn. Für die angestrebte Rettung des hochverschuldeten Flughafens Hahn hat das rheinland-pfälzische Verkehrsministerium zwei neue Gutachten bekommen. „Das Verkehrswert-Gutachten liegt vor“, sagte der Sprecher Joachim Winkler am Freitag der Nachrichtenagentur dpa in Mainz. „Der Wert der luftseitigen Infrastruktur liegt demnach in der Größenordnung des in den Bilanzen aufgeführten Buchwertes.“ Diese beziffern laut Bundesanzeiger den Wert von Startbahn, Rollwegen, Vorfeld und Tower mit rund 85 Millionen Euro. Das Ministerium prüft, ob die Flughafen-Infrastruktur für diese Summe an den Landesbetrieb Mobilität (LBM) im Einklang mit EU-Recht verkauft und zurückgepachtet werden kann.
Winkler bestätigte der dpa auch den Eingang eines Zwischenberichts der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG zur Markterkundung. Auf dieser Basis wolle das Land in diesem Jahr die Ausschreibung für Investoren am Hahn starten. Beide Gutachten würden analysiert und am 14. März dem Innenausschuss des Landtags erläutert.
Der Koalitionsausschuss von Rot-Grün hatte am Mittwoch einen Nachtragshaushalt in Höhe von 215 Millionen Euro beschlossen. 120 Millionen Euro davon sind für den Hahn reserviert. Inwieweit das Geld als Darlehen oder Eigenkapital fließt und inwiefern das LBM-Modell mit Verkauf und Pacht umgesetzt wird, ist anscheinend noch unklar. (dpa/bw)