München/Innsbruck. Nach der Tiroler Ankündigung für eine Ausweitung der regionalen Fahrverbote für Pkw auf die Skisaison fordert Bayern die Umsetzung des kürzlich vereinbarten Zehn-Punkte-Maßnahmenplans. „Dazu muss auf österreichischer Seite auch endlich die Mautfreiheit bis Kufstein Süd angegangen werden. So wie wir es im Juli in Berlin gemeinsam vereinbart haben“, sagte Verkehrsminister Hans Reichhart (CSU) am Mittwoch der „Deutschen Presse-Agentur“ in München. Bayern habe die neuerliche Ankündigung zur Kenntnis genommen. „Wir setzen weiter auf den Weg der Gespräche.“
Am Dienstag hatte der Tiroler Landeschef Günther Platter (ÖVP) erklärt, dass die regionalen Pkw-Fahrverbote für durchreisende Touristen in Teilen Tirols im Winter gelten sollen. Es geht um die Sperrung von Landstraßen für den Ausweichverkehr von den Autobahnen. Er begründete dies mit einem ansonsten drohenden Verkehrskollaps durch die Kombination von Güterverkehr, Skitourismus und Schnee. Seit Ende Juni seien aufgrund der Verbote rund 20.000 Fahrzeuglenker zurückgewiesen worden.
Im Großraum Innsbruck und in den Bezirken Reutte sowie Kufstein gelten seit Ende Juni an Wochenenden Fahrverbote. Die derzeitigen Maßnahmen gelten bis 15. September. Ziel ist es, dass die Reisenden nur die Autobahn und keine Ausweichrouten nutzen. Die Entscheidung führte zu heftiger Kritik aus Deutschland. Tirol pocht auf weitere Schritte wie eine Korridormaut von München bis Verona, um den Lkw-Verkehr über den stark belasteten Brenner zu drosseln. (dpa/ag)
Wolfgang Baer