Kelsterbach. Die umstrittenen Nachtflüge am erweiterten Frankfurter Flughafen sind fast ausgebucht. Zwischen 23.00 Uhr und 5.00 Uhr gilt zwar künftig im Prinzip ein Nachtflugverbot, im Schnitt sind aber 17 Ausnahmen pro Nacht zugelassen. Im Winterflugplan werde es zwischen 23.00 Uhr und 5.00 Uhr durchschnittlich 14,2 Starts und Landungen geben, sagte Stefan Mauel vom Flughafenbetreiber Fraport am Donnerstag in Kelsterbach. Für diese Zeit, die sogenannte Mediationsnacht, hatte die Mediation zum Flughafenausbau ein absolutes Flugverbot gefordert.
Insgesamt sind im Winterflugplan vom 30. Oktober bis Ende März 1594 Flüge der Lufthansa-Cargo, 315 von Night Express sowie 169 Flüge der Tui und 116 der Condor in der „Mediationsnacht" geplant, wie Mauel sagte. Die neue Nordwest-Landebahn darf für diese Nachtflüge nicht benutzt werden. Tagsüber ist sie auch für besonders große und laute Maschinen nicht zugelassen, darunter den Super-Airbus A380 oder den Jumbo B747.
Am 21. Oktober soll die Landebahn in Betrieb gehen. Dann wird es in Frankfurt zwei Start- und zwei Landebahnen geben. Von derzeit 90 auf 100 Flugbewegungen pro Stunde soll sich das Verkehrsaufkommen laut Fraport bis 2015 erhöhen, die Zahl der Passagiere soll bis dahin auf 65 Millionen pro Jahr steigen. Vor allem wegen der wachsenden Lärmbelastung gibt es rund um den Airport heftige Proteste.
Zwar ist die neue Landebahn an Deutschlands größtem Flughafen fertig, das Leipziger Bundesverwaltungsgericht hat aber noch immer nicht über Klagen gegen den 2007 ergangenen Planfeststellungsbeschluss entschieden. Das hessische Wirtschaftsministerium rechnet Anfang nächsten Jahres damit. Einen Termin habe das höchste deutsche Verwaltungsgericht aber noch nicht bestimmt. Es geht dabei unter anderem um ein Nachtflugverbot. (dpa)