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Nachfrage aus EU-Ländern hält deutsche Exportzahlen hoch

10.07.2018 09:54 Uhr
Hafen_Container
In den ersten fünf Monaten gingen Waren im Wert von 547,4 Milliarden Euro von Deutschland aus in alle Welt
© Foto: Christian Charisius/dpa/picture-alliance

Der Zollstreit der USA mit großen Teilen der Welt verschärft sich. Bislang hält Deutschlands Exportwirtschaft Kurs. Erste Schrammen zeigen sich allerdings im Handel mit den USA.

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Wiesbaden. Deutschlands Exportwirtschaft trotzt bislang den von den USA angeheizten internationalen Handelskonflikten. In den ersten fünf Monaten gingen Waren im Wert von 547,4 Milliarden Euro in alle Welt. Das war ein Anstieg um 3,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Vor allem die Nachfrage aus Ländern der Europäischen Union trieb die Geschäfte an. Bremsspuren gab es dagegen im Handel mit den USA.

Im Mai sanken die Exporte gegenüber dem Vorjahr insgesamt um 1,3 Prozent auf 109,1 Milliarden Euro. Von April auf Mai legten die Ausfuhren aber um 1,8 Prozent zu und damit stärker als von Analysten erwartet. Die Importe stiegen binnen Jahresfrist um 0,8 Prozent auf 89,4 Milliarden Euro.

Deutlicher Rückgang im Handel mit USA

Der Außenhandelsverband BGA zeigte sich zufrieden. „Die Unternehmen überzeugen weiterhin weltweit mit ihren Waren und Dienstleistungen und trotzen so der derzeitigen Unberechenbarkeit des Welthandels“, sagte BGA-Präsident Holger Bingmann laut Mitteilung.

Einen deutlichen Rückgang gab es im Handel mit den USA. Die Exporte in die Vereinigten Staaten sanken im Mai im Vergleich zum Vorjahresmonat um 10,2 Prozent auf 8,5 Milliarden Euro. In den ersten fünf Monaten gab es ein Minus von 1,9 Prozent.

Zwar gelten die von Washington erhobenen Strafzölle auf Waren aus Stahl, die aus der EU importiert werden, erst seit Anfang Juli. Doch bereits die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump sorgte für Verunsicherung. Außerdem prüft die US-Regierung auch die Einführung von höheren Zöllen auf Autos, die vor allem die deutsche Autoindustrie treffen würden. Die USA waren im vergangenen Jahr der größte Einzelmarkt für Waren „Made in Germany“.

EU-Geschäfte laufen besonders gut

Besonders gut liefen die Geschäfte mit Ländern der Europäischen Union. Die Ausfuhren stiegen im Mai im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,4 Prozent auf 65,7 Milliarden Euro. In den ersten fünf Monaten gab es ein Plus von 5,3 Prozent. Nach China – 2017 der drittgrößte Einzelmarkt für Exporte aus Deutschland – stiegen die Ausfuhren um 1,2 Prozent.

Die deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen in Berlin in dieser Woche seien eine gute Gelegenheit, die enge Partnerschaft der beiden Länder weiter auszubauen, sagte Bingmann. „Uns ist vor allem ein fairer und offener Welthandel wichtig. Und hier sollte China noch einiges tun, damit sein Bekenntnis zur Globalisierung und Marktöffnung kein Lippenbekenntnis bleibt“.

Die deutsche Wirtschaft erhofft sich von dem Treffen ein klares Signal gegen die Abriegelung nationaler Märkte, aber auch einen besseren Marktzugang in China. (dpa/ag)

 

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