Die Megastaus am 27. Oktober auf deutscher Seite aufgrund der Tiroler Blockabfertigung führt zu neuen Spannungen auf bayerischer und Tiroler Seite. So forderte der Landesverband Bayerischer Spediteure (LBS) laut einem Bericht der „Tiroler Tageszeitung“, dass das Lkw-Nachtfahrverbot für die modernste Dieselflotte auf den Prüfstand kommen müsse.
Auch der Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft, Bertram Brossardt, äußerte Kritik. Laut Austria Presse Agentur empörte er sich über die von Tirol ergriffenen Anti-Transit-Maßnahmen. Eine höhere Lkw-Maut auf der Brennerachse zwischen München und Verona (Korridormaut) lehnte er zudem kategorisch ab.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte sich zuletzt für eine höhere Maut auf der Brennerroute ausgesprochen. Die Strecke sei zu günstig, argumentierte er.
Transitforum kontert harsch
Nun äußerte sich auch das Transitforum Tirol-Austria mit harschen Vorwürfen. Wirtschaftsverbände würden eine „Schmarotzerbranche“ schützen und nicht die Wirtschaft, monierte Fritz Gurgiser, Obmann des Transitforums, am 28. Oktober. Die „Schutzmaßnahmen“ seien „europarechtlich abgesichert“.
Hintergrund des neuen Streits: Wegen der Blockabfertigung und des Fahrverbots für Lastwagen am österreichischen Nationalfeiertag (Mittwoch, 26. Oktober) hatten sich die Lkw in Richtung Österreich am Donnerstag laut Verkehrspolizei Rosenheim zeitweise auf mehrere Dutzend Kilometern gestaut. Ebenfalls am Donnerstag hatten italienische Frächter Transitprobleme im Zuge der im Oktober erfolgten Sanierung der Luegbrücke beklagt.