Düsseldorf. In über 50 Prozent der Fälle wurden elementare Bedingungen des Arbeits- und Verkehrsschutzes nicht eingehalten. So das zentrale Ergebnis einer Kontrollaktion des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen bei 131 Zustellbetrieben, die für verschiedene namhafte Paketdienste arbeiten. „Ernüchternd und erschreckend“ bezeichnete NRW-Arbeitsminister Guntram Schneider (SPD) am Montag die vorgestellten Ergebnisse der unangekündigten Kontrollen seines Hauses in der Paketzusteller-Branche.
Der Minister beklagte, dass es trotz der Vorfälle in den vergangenen zwei Jahren zu keinen Verbesserungen gekommen sei. Auch der Ehrenkodex „Fair KEP“, den führende Unternehmen der Branche entwickelt hatten, zeige bisher noch keine Wirkung. „Der Gesetzgeber muss deshalb handeln“, forderte der Minister.
Versender sollen in die Pflicht genommen werden
Schneider will vor allem Versandhändler wie Amazon stärker in die Verantwortung nehmen, da diese den Druck an die mit der Auslieferung beauftragten Subunternehmer weitergeben. „Die Auftraggeber müssen auch für die Arbeitsbedingungen in der Transportbranche verantwortlich gemacht werden“, sagte der Minister. In das ganze Subunternehmer-System müsse mehr Transparenz gebracht werden, sagte der Minister (ak)
Diese Meldung wurde nachträglich von der Redaktion korrigiert: Es wurden 131 statt 22 KEP-Dienste (wie zuerst gemeldet) kontrolliert, betroffen waren 22 Paketzentren in NRW. (ak)
ROGER