Berlin. Für mehr Klimaschutz muss der Luftverkehr aus Sicht von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) so schnell wie möglich auf erneuerbare Energiequellen umsteigen. Erforderlich sei eine „disruptive Erneuerung“, sagte Merkel am Freitag, 18. Juni, bei der Nationalen Luftfahrtkonferenz. „Und das nicht irgendwann, sondern so schnell wie möglich, weil ja die Produktzyklen in der Luftfahrtindustrie sehr lang sind.“ Merkel sprach sich etwa dafür aus, die Nutzung synthetischer Kraftstoffe weiter voranzutreiben. „Derzeit lassen Preise und Menge noch zu wünschen übrig“, sagte Merkel.
Lufthansa-Chef Carsten Spohr sagte, Kraftstoffe aus sauberer Elektrizität seien heute zehnmal so teuer wie herkömmliches Kerosin. „Das werden wir nur gemeinsam mit dem Staat schaffen.“ Mehrkosten müssten kompensiert werden. Merkel zeigte sich überzeugt, dass die Preise sinken. Sie verwies auf die Solarenergie. Als Umweltministerin in den 90ern habe sie nie gedacht, dass damit Preisrentabilität erreicht werden könnte.
Synthetisches Kerosin soll Luftverkehr klimafreundlich machen
Im Rahmen der zweiten Nationalen Luftfahrtkonferenz am Flughafen Berlin Brandenburg diskutieren Vertreter von Politik, Verbänden, Wirtschaft und Gewerkschaften über die künftigen Herausforderungen der Luftfahrtbranche. Um erfolgreich und nachhaltig aus der Krise hervorzugehen, müssten rechtzeitig die wichtigen technologischen Zukunftsthemen wie Klima- und Umweltschutz und internationale Wettbewerbsfähigkeit in den Fokus gerückt werden, erklärten das Bundesverkehrsministerium, darüber seien sich die Teilnehmer der Konferenz einig. Man setze „auf Innovation bei neuen Flugzeugen sowie auf synthetisches Kerosin, um Fliegen klimafreundlich zu machen“, sagte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU). (dpa/tb)