Warschau. Die Zahl der Pleiten bei Spediteuren ist im vergangenen Jahr in Polen um elf Prozent gestiegen. Die Gesamtzahl von 41 Firmen, die Zahlungsunfähigkeit anmelden mussten, ist allerdings immer noch vergleichsweise gering. Als Hauptgründe geben Branchen-Experten die schwierige Lage des Handels mit der Ukraine und Russland an. Hier schaden die gewalttätigen Auseinandersetzungen beim östlichen Nachbarn Polens sowie die Handelssanktionen der EU gegen Russland.
Doch vor allem geben Experten den Unternehmen selbst die Schuld. Viele haben zu optimistisch geplant und zu viele Fahrzeuge auf einmal erworben. „In der aktuellen Lage kommen diejenigen Firmen am besten zurecht, die langsam ihre Kompetenzen erweitern, ihren Tätigkeitsbereich vergrößern und ihre Tätigkeiten ständig optimalisieren“ zitiert die Zeitung Puls Biznesu einen Gesprächspartner vom Transportunternehmen Raben Polska. Wer jedoch zu aggressiv expandiere, dem drohe oft schon bei einem hohen Strafmandat oder einem größeren Fahrzeugschaden die Zahlungsunfähigkeit.
Mit Spannung wird in diesem Jahr die Entscheidung der EU-Kommission zum deutschen Mindestlohn erwartet. Die Löhne der Lkw-Fahrer sind zuletzt deutlich gestiegen und erhöhten somit die Gesamtkosten der Spediteure. (mk)