München. Der Maschinenbau- und Nutzfahrzeugekonzern MAN sieht sich gut gerüstet für Zukäufe in der Motorensparte. "Wir hätten keine Schwierigkeiten, auch dreistellige Millionenbeträge beim Kaufpreis anzudenken", sagte Klaus Stahlmann, MAN-Vorstand und Chef der Diesel- und Turbo-Sparte, der "Financial Times Deutschland" (Mittwoch).
Die Sparte erlöste in den ersten neun Monaten 2010 rund 2,7 Milliarden Euro und steuerte damit mehr als ein Viertel zum Konzernumsatz bei. Jahrelang gab es Gerüchte, MAN wolle das Geschäft mit den Großmaschinen verkaufen. "Ich kenne keinen bei MAN, der uns verkaufen möchte", stellte Stahlmann nun klar. Stattdessen solle der Bereich vor allem in Schwellenländern wachsen. "Im Moment interessieren uns insbesondere Serviceunternehmen." Teurer und schwerer zu finden seien Unternehmen, die selbst Maschinen bauen, etwa Gasturbinen.
Besonders interessant für MAN ist das boomende Energiegeschäft in Brasilien. "Die steigende Nachfrage im Öl- und Gasgeschäft ist im Moment der größte Treiber für unseren Bereich Turbomaschinen", sagte Stahlmann. Der Bau von Schiffsmotoren hat sich dagegen nach massiven Einbrüchen in der Krise noch nicht vollauf erholt. "Bis wir wieder das Niveau von vor der Krise erreichen, wird es noch eine Zeit lang dauern. Wir reden hier von 2015, 2016 oder 2017", sagte Stahlmann. (dpa)