Kuala Lumpur. Die nach zwei Flugzeugkatastrophen angeschlagene Fluggesellschaft Malaysia Airlines steht vor der Pleite und hat Tausenden Mitarbeitern gekündigt. „Wir sind praktisch pleite“, sagte der deutsche Airline-Chef Christoph Müller am Montag in Kuala Lumpur. „Ich bin betrübt darüber, dass wir uns von 6000 Menschen trennen müssen“, sagte der Manager und dankte allen Beschäftigten für ihre „enormen Dienste“. Der Niedergang habe bereits vor den beiden schweren Flugzeugunglücken 2014 mit Hunderten Toten begonnen.
Allen 20.000 Beschäftigten von Malaysia Airlines sei gekündigt worden, sagte Müller. 14.000 hätten jedoch ein Angebot für eine Weiterbeschäftigung beim Neustart des Unternehmens erhalten. Die Mitarbeiter sollten demnach innerhalb von zwölf Tagen entscheiden, ob sie in dem Unternehmen bleiben wollen.
Müller, der im Mai den Chef-Posten bei Malaysia Airlines übernommen hatte, soll das asiatische Unternehmen aus der Krise holen. Er wolle zunächst Verträge neu verhandeln, das Personal straffer organisieren und weitere Verlustquellen stopfen. Nach Müllers Schätzungen wird die Fluggesellschaft ihre Verluste bis 2018 ausgleichen.
Malaysia Airlines schreibt nach zwei Abstürzen hohe Verluste. Im März 2014 verschwand Flug MH370 auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking spurlos. Im Juli desselben Jahres stürzte Flug MH17 von Amsterdam nach Kuala Lumpur über dem Kriegsgebiet Ostukraine ab, vermutlich nach Raketenbeschuss. Insgesamt kamen 537 Menschen ums Leben. (dpa)