Kopenhagen. Um die Planbarkeit von Schiffsanläufen zu verbessern will die dänische Reederei Maersk Line eine Malusgebühr für Container erheben, die zwar von Kunden gebucht aber nicht rechtzeitig oder gar nicht im Hafen angeliefert wurden. Die Gebühr soll zunächst probeweise auf einigen Routen erhoben werden, wo das Problem der „no shows“ besonders groß ist. Das kündigte Hanne Sørensen, Chief Commercial Officer bei Maersk Line gegenüber der VerkehrsRundschau an.
Die Höhe der Gebühr und ab wann diese erhoben werden soll ist noch nicht geklärt. „Durchschnittlich werden 20 Prozent der gebuchten Container nicht angeliefert, das ist aus Sicht des Reeders sehr problematisch im Hinblick auf die Planung“, erklärte Sørensen. Die Reederei müsse die gebuchten Kapazitäten trotzdem vorhalten weil die Mengen der nicht gelieferten Container stark schwankten und nicht planbar seien.
Im Gegenzug verspricht Maersk Line seinen Kunden eine höhere Pünktlichkeit der Schiffsanläufe. Bis Jahresende soll die Pünktlichkeit bei 85 Prozent liegen. Ende 2012 soll die Pünktlichkeit sogar auf 95 Prozent verbessert werden. Die Qualitätsoffensive ist Teil der groß angelegten Kampagne „Changing the way we think about shipping“ der Reederei. Kernpunkte sind in dem Manifest „The New Normal“ formuliert, das unter der Website http://www.changingthewaywethinkaboutshipping.com heruntergeladen werden kann.
In dem Manifest werden drei Themenfelder thematisiert, in denen Maersk dringenden Handlungsbedarf sieht: Die Pünktlichkeit der Containertransporte, die Kundenfreundlichkeit der Buchungsvorgänge und die Nachhaltigkeit der Schifffahrt. Eine zentrale These des Papiers: Die Kunden der Reeder schauen nicht in erster Linie auf die Frachtrate einer einzelnen Box sondern sind an einer verlässlichen Gesamtkalkulation interessiert. Die Basis für verlässliche Kostenkalkulation sei jedoch die Pünktlichkeit der Lieferung. Höhere Frachtraten akzeptierten Kunden nur, wenn die Leistung pünktlich erbracht werde. (diwi)
Chojnowski