Hamburg. Die weltgrößte Containerreederei Maersk Line steuert beim Aushandeln von Jahreskontrakten insbesondere für Asien-Europa-Verkehre gegenüber ihren Kunden einen härteren Kurs als in den Vorjahren. Das hat Deutschland-Chef Jens-Ole Krenzien angekündigt. „Wir werden auch 2015 Jahreskontrakte unterstützen, um unseren Kunden eine sichere Kalkulationsbasis zu geben – aber nicht um jeden Preis“, sagte Krenzien am heutigen Donnerstag vor der Presse in Hamburg.
Partnerschaft mit MSC bringt Kostenvorteil
In den vergangenen Jahren hatten viele Reedereien versucht, sich über Jahreskontrakte eine hohe Grundauslastung zu sichern und dabei erhebliche Preiszugeständnisse gemacht. Dies passt nun nicht mehr zur Maersk-Strategie, die Profitabilität in den Ost-West-Verkehren zu steigern. Zu höheren Gewinnen soll auch das Vessel-Sharing-Agreement mit der Nummer 2 im Markt, MSC, im Rahmen der M2-Kooperation beitragen. Hier sieht Maersk ein Einsparpotenzial von 350 Millionen US-Dollar.
Ab 2015 wird wieder in Schiffe investiert
Ein Blick auf die Quartalszahlen zeigt, dass Maersk im Vergleich mit dem Wettbewerb bereits jetzt gut dasteht. Im dritten Quartale 2014 verdiente die Reederei 685 Millionen US-Dollar nach Steuern – 24 Prozent mehr als im Vorjahr. Die durchschnittliche Frachtrate verbesserte sich um 1 Prozent auf 2679 US-Dollar für einen 40-Fuss-Container, während die durchschnittlichen Stellplatzkosten um 1 Prozent auf 2597 US-Dollar sanken. In den ersten drei Quartalen 2014 hat Maersk Line 1,69 Milliarden US-Dollar verdient, für 2014 wird ein Gewinn von rund 2 Milliarden US-Dollar erwartet. Mit einer Ebit-Marge von 9 Prozent liegt Maersk deutlich vor den Wettbewerbern. OOCL und CMA/CGM bringen es auf 4 Prozent Ebit-Marge, die meisten Containerreeder schreiben immer noch rote Zahlen. Maersk kündigte zudem an, nach dreijähriger Pause ab 2015 wieder signifikant in neue Schiffe investieren zu wollen. Für Investitionen in Schiffe, IT und Container stehen bis 2017 jährlich drei Milliarden Euro zur Verfügung. (hel)