London. Das Global Shippers' Forum (GSF) fordert von den Frachttransporteuren eine größere Transparenz bei den Zuschlägen für schwefelarmen Treibstoff. In einer Pressemeldung des Spediteursverbandes wies es auf die Dringlichkeit der Offenlegung hin, da die Spediteure gerade ihre Frachtbudgets für 2015 fertigstellen. Ab dem 1. Januar 2015 ist jedes Schiff verpflichtet, in den Emissionskontrollgebieten (Emission Control Areas) einen höherwertigen Brennstoff einzusetzen, dessen Schwefelgehalt nicht mehr als 0,1 Prozent (derzeitiges Limit: 1,0 Prozent) betragen darf. Die Emissionskontrollgebiete (EKG) liegen in Nordeuropa, in der Baltischen See, in den USA und Kanada.
Eine große Herausforderung für die Schifffahrtsindustrie
„Bis auf ein oder zwei nennenswerte Ausnahmen, haben nur wenige Reedereien Informationen über ihre Verfahrensweise und die entstehenden Extrakosten durch erhöhte Frachtraten und Zuschläge an ihre Kunden geliefert. Diese Information wird aber dringend benötigt“, sagte Chris Welsh, Generalsekretär des GSF. Die Einführung des neuen Limits für schwefelarmen Treibstoff stellt für die Schifffahrtsindustrie eine große Herausforderung dar. Es gibt gemäß GSF verschiedene Möglichkeiten für die Reedereien, darauf zu reagieren. Dazu gehört die Nutzung von marinem Gasöl, alternativem Treibstoff wie Flüssigerdgas und Methanol sowie die Anwendung von Abscheidetechniken wie Abluftwäschern.
„Da verschiedene Möglichkeiten bestehen das 0,1 Prozent-Schwefellimit einzuhalten, entstehen auch unterschiedliche Kosten für die Reedereien“, sagte Welsh. „Die Treibstoffkosten für Schiffsneubauten variieren je nach angewandter Technologie stark.“ Einige Containerreedereien haben bereits ihre Pläne für die EKG-Zuschläge im nächten Jahr offengelegt. Je nach Route liegen sie zwischen 15 US-Dollar (rund zwölf Euro) und mehr als 131 Euro pro TEU (20 Fuß-Standardcontainer). (rup)