Frankfurt am Main. Gute Geschäfte mit Fracht und Wartung haben der Lufthansa im gewöhnlich schwierigen ersten Quartal überraschend gute Zahlen beschert. Obwohl das Passagiergeschäft weniger abwarf als ein Jahr zuvor, erzielte der Dax-Konzern einen operativen Gewinn (bereinigtes Ebit) von 25 Millionen Euro, wie er am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Seit 2009 hatte hier im ersten Jahresviertel stets ein Verlust gestanden. Analysten hatten auch diesmal mit einem Minus gerechnet.
Cargo und Technik sorgen für positives Ergebnis
Zur Veröffentlichung der Zahlen für das erste Quartal 2017 sagt Ulrik Svensson, Finanzvorstand der Deutschen Lufthansa AG: „Wir haben unseren Erfolgskurs im ersten Quartal dieses Jahres fortgesetzt und erneut ein gutes Ergebnis erzielt. In dem für alle Airlines traditionell schwierigen ersten Quartal haben wir zum ersten Mal seit 2008 ein positives Ergebnis erreicht.“
Das gehe vor allem auf eine gute Entwicklung bei Lufthansa Cargo und ein starkes Wachstum bei Lufthansa Technik zurück. Bei den Airlines sehe man eine erfreuliche Entwicklung des Preisumfeldes und deutlich gestiegene Verkehrserlöse. Mit der Kostenentwicklung bei den Airlines sei der Konzern allerdings nicht zufrieden. „Daher werden wir weiter konsequent unseren Fokus auf das Thema Kosten richten“, so Svensson.
Plus bei Passagieren und Fracht
Der Umsatz der Lufthansa Group ist im ersten Quartal um 11,2 Prozent auf 7,7 Milliarden Euro gestiegen. Bei einer deutlichen Steigerung der Passagierzahlen um 13,0 Prozent und merklich angehobenen Frachtverkauf um 8,3 Prozent sind die Verkehrserlöse um 10,9 Prozent auf 5,8 Milliarden Euro gestiegen. 4,9 Prozentpunkte davon gehen auf Brussels Airlines zurück, die seit dem 1. Januar 2017 vollkonsolidiert wird. Dadurch ist auch die Zahl der Mitarbeiter in der Lufthansa Group auf rund 129.000 gestiegen.
Das bereinigte EBIT hat sich gegenüber dem Vorjahr um 78 Millionen Euro auf 25 Millionen Euro verbessert, das EBIT um 65 Millionen Euro auf 16 Millionen Euro. Das Konzernergebnis liegt bei -68 Millionen Euro (Vorjahr: -8 Millionen Euro).
Prognose bleibt verhalten
Die positive Entwicklung des bereinigten EBIT sei maßgeblich auf Verbesserungen bei Lufthansa Cargo und Lufthansa Technik zurückzuführen. Lufthansa Cargo konnte demnach auf der Basis einer guten Erholung der Frachtnachfrage sowie erster Erfolge des Kostensenkungsprogramms ihr bereinigtes EBIT auf 33 Millionen Euro verbessern (+52 Mio. Euro). Lufthansa Technik konnte bei gestiegenen Umsätzen und einer deutlich gestiegenen Marge von 9,4 Prozent ein bereinigtes EBIT von 137 Millionen Euro erreichen (+50 Mio. Euro).
„Trotz eines starken ersten Quartals und guter Vorausbuchungen bei den Airlines, bleibt unsere Prognose für das Gesamtjahr unverändert. Bei den Airlines haben wir noch keine ausreichende Sicht auf die Buchungen des wichtigen dritten Quartals.“, so Svensson. Die Lufthansa Group rechnet für das Gesamtjahr bei stark gestiegenen Umsätzen mit einem bereinigten EBIT leicht unter Vorjahr. (dpa/jt)