Frankfurt/München. Zwischen 10 und 18 Uhr wollen die Piloten am Münchner Flughafen heute ihre Arbeit niederlegen. Aus diesem Grund hat die Airline einen Sonderflugplan in Kraft gesetzt und rund 110 Flüge gestrichen. Insgesamt sind den Angaben zufolge 13.500 Passagiere betroffen. Lufthansa wies aber darauf hin, dass Langstreckenflüge von München aus starten sollen. Am Dienstagabend kündigte der Konzern ein konkretisiertes Angebot für Anfang kommender Woche an.
Nicht vom Streik betroffen ist der Frachtbereich und somit die Verbindungen von Lufthansa Cargo. Wie das Unternehmen mitteilte, sollen alle Frachterflüge von Lufthansa Cargo über das Frankfurter Drehkreuz wie geplant durchgeführt werden. Flüge von Austrian Airlines seien ebenfalls nicht von dem Streik betroffen. Dennoch empfiehlt das Unternehmen, online unter www.lufthansa-cargo.com aktuelle Informationen zum Status von gebuchten Frachtsendungen abzurufen.
Passagiere, die vom Streik betroffen sind, können ihre Flüge kostenfrei umbuchen, stornieren oder innerdeutsch auf die Bahn umsteigen. Zudem seien in München Hunderte Hotelzimmer angemietet, im Transitbereich würden Übernachtungsmöglichkeiten eingerichtet. Der Konzern kritisierte den neuerlichen Streik der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) angesichts der in Bayern endenden Ferienzeit scharf.
Es ist inzwischen der vierte Streik innerhalb von fünf Monaten. Hintergrund ist ein seit langem schwelender Tarifkonflikt bei Europas größtem Luftverkehrskonzern. Im Kern geht es um die Übergangsversorgung, die Lufthansa-Piloten bislang in ihrem Vorruhestand erhalten. Beide Seiten hatten sich gegenseitig für das Scheitern der bisherigen Verhandlungen verantwortlich gemacht und behaupten ihrerseits, zu einer Einigung bereit zu sein.
Die Details des konkretisierten Angebots sollen der Belegschaft Anfang kommender Woche direkt nahegebracht werden, erklärte Lufthansa-Chef Carsten Spohr am Abend in Frankfurt. Es handele sich dabei nicht um eine neue Offerte, sondern es würden zusätzliche Details des bislang nur an VC gesandten Angebots genannt, erläuterte die Fluggesellschaft. (dpa/sno)