Frankfurt/Main. Die Frachtfluglinie Lufthansa Cargo steckt trotz voller Maschinen in der voraussichtlich längsten Verlustphase ihrer Geschichte. Nach tiefroten Zahlen im vergangenen Jahr werde das Unternehmen erst 2019 auf ein „normales“ Gewinnniveau zurückkehren, sagte der Chef der Lufthansa-Tochter, Peter Gerber, am Mittwoch in Frankfurt. 2017 werde sich der operative Verlust demnach leicht verringern, 2018 dürfte es knapp zurück in die schwarzen Zahlen gehen. Nie zuvor habe Lufthansa Cargo zwei Verlustjahre in Folge verbucht, sagte Finanzchef Martin Schmitt. Derzeit läuft ein hartes Sparprogramm, dem an die 800 Jobs zum Opfer fallen sollen.
Alte Flugzeuge werden aussortiert
Trotz der Verluste und der Preisschlacht in der Branche will Europas größter Luftverkehrskonzern an seiner Frachtflotte festhalten. „Lufthansa wird immer Frachter fliegen“, sagte Gerber. Derweil sortiert das Unternehmen mehr ältere Frachtflugzeuge vom Typ Boeing MD-11 aus. 2016 schrumpfte die tatsächlich fliegende Cargo-Flotte von 19 auf 17 Jets. Ende dieses Jahres sollen es noch 16 sein – darunter fünf neue Boeing 777F und elf MD-11.
Im vergangenen Jahr war Lufthansa Cargo wegen des Preiskampfs in der Branche und der Kosten des Sanierungsprogramms in die roten Zahlen geflogen. Der operative Verlust lag bei 50 Millionen Euro. In den Vorjahren hatte die Gesellschaft in dieser Kennziffer teils mehr als 100 Millionen Euro ausgewiesen. Das Sanierungsprogramm soll das Ergebnis um 80 Millionen Euro nach oben treiben. Neben reinen Kostensenkungen baut Gerber auf neue Angebote und eine stärkere Digitalisierung des Geschäfts. (dpa)