Frankfurt. Die Einführung verschärfter Sicherheitsbestimmungen in der EU hat nicht zu Behinderungen bei der Abwicklung von Luftfracht an deutschen Flughäfen geführt. Wie eine erste Umfrage der VerkehrsRundschau ergab, kam es weder in Frankfurt, Leipzig/Halle, Köln oder München, den vier wichtigsten Frachtflughäfen, zu irgendwelchen Verzögerungen. Allerdings wiesen Vertreter der Cargoindustrie darauf hin, dass zum Wochenbeginn das Aufkommen an Exporten traditionell eher verhalten sei. Die eigentliche Nagelprobe stehe der Branche am Donnerstag und vor allem Freitag bevor, wenn die angelieferten Frachtsendungen massenhaft ansteigen würden.
„Ab Donnerstag könnte es bei den Ausfuhren durchaus kritisch werden“, prognostizierte Vertriebschef Hans-Georg Emmert von Fraport Cargo Services. Zugleich wies Emmert darauf hin, dass die Röntgenanlagen seiner Firma seit gestern „rund um die Uhr“ zwecks Kontrolle von Frachtstücken laufen würden.
Recht entspannte Situation in der Frachthalle
Die vermehrten Checks sind seit dem 29. April notwendig, weil Sendungen offiziell nur noch als sicher gelten, die von amtlich lizensierten Bekannten Versendern stammen. Diesen Status haben derzeit nur wenig mehr als 1000 der etwa 65.000 in Deutschland ansässigen Exporteure von Luftfracht.
Auch der Flughafen Köln/Bonn meldet trotz zusätzlichen Aufkommens eine „recht entspannte Situation“. „Auch für die Zukunft erwarten wir keine größeren Probleme, da wir die Kapazitäten unserer Frachthalle kennen und unsere Screening-Kontrollmöglichkeiten danach ausgerichtet haben“, sagte Unternehmenssprecher Walter Römer auf Anfrage.
Der Luftfracht-Verkehrsleiter Markus Heinelt des Münchner Flughafens meldet, dass weder beim Airport selbst, noch bei den örtlichen Spediteuren, Airlines oder Bodenabfertigern „dank guter Vorbereitungen auf den Stichtag 29. April“ irgendwelche Staus von Frachtsendungen entstanden seien. Zugleich sagt er, dass die für die Kontrolle von Luftfracht aufgestellten Röntgenanlagen der Flughafengesellschaft am gestrigen Montag „zwischen 30 und 50 Prozent zusätzlich ausgelastet“ gewesen seien.
Geschäftsführerin Bianca Bazant vom Frankfurter Sicherheitsdienstleister LFS GmbH wies darauf hin, dass eine hohe Anzahl an Sendungen dezentral sicherheitsüberprüft werde, was die Situation an Großflughäfen wie Frankfurt deutlich entlaste. Ihr Unternehmen betreibt 20 Röntgengeräte und ist an acht deutschen Standorten mit eigenem Fachpersonal und der nötigen Sicherheitstechnik vertreten. (hs)