Montreal. Das globale Cargoaufkommen in der Luftfracht ist im vergangenen Mai laut dem internationalen Luftfahrtverband IATA um 2,2 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahresmonat gesunken. Damit verfestigt sich der seit Sommer 2011 zu beobachtende allgemeine Negativtrend bei der geflogenen Tonnage.
Am stärksten betroffen waren europäische Fluglinien, die ein monatliches Minus von 5,7 Prozent im Vergleich zum Mai 2011 melden. Bei nordamerikanischen Gesellschaften betrug der Rückgang knapp zwei Prozent. Gegen den Trend transportierten die aus der Golf-Region stammenden Fluglinien Emirates, Qatar und Etihad im Schnitt 12,4 Prozent mehr Güter im Monatsvergleich. Dies sei vor allem Ergebnis des Flottenwachstums und damit der Kapazitätserhöhung, die im Mai um 11,7 Prozentpunkte stieg. Damit setzt sich der Trend einer Umverteilung des Marktes zugunsten der drei genannten arabischen Fluglinien und zu Lasten europäischer und asiatischer Linien fort.
Auch für die kommenden Monate sieht der Luftfahrtverband IATA nach eigener Darstellung für die Branche kaum Aussichten für eine Wende zum Positiven. Verantwortlich für die krisenhafte Entwicklung macht die IATA die anhaltenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten in vielen Ländern Europas im Zusammenhang mit der Unsicherheit über die Zukunft des Euro, das deutlich rückläufige Konsumniveau in den USA sowie das gegenüber früheren Jahren stark gedämpfte Produktionsaufkommen in China mit der Folge geringerer Exportmengen. Erschwerend hinzu komme laut IATA der im Unterschied zu den Vorjahren stark angestiegene Preis für Treibstoff, der den Fluglinien wenig Spielraum für die Erzielung von Gewinnen lasse. Zwar habe es in den zurückliegenden Wochen leichte Kostensenkungen beim Kerosin gegeben, doch verschlinge dieser Ausgabenposten bei der Mehrzahl der Airlines immer noch das meiste Geld. (hs)